Von langen Säulen und Bäumen
Kurz entschlossen zum Auto
Das Wetter für die kommende Woche sieht stabil aus. So versuche ich kurz entschlossen ein Auto zu mieten. Gar nicht so einfach, ist doch Hochsaison und viele Autos schon vermietet. Wir finden bei der Mietwagen Firma AB Carrentals einen Pickup Truck für Dienstag 10:00 Uhr bis Freitag 10:00 Uhr. Diese drei Tage kosten uns all inclusive stattliche 203$ (ohne Benzin). Das Auto wird in die Harbour Village Marina geliefert, sehr praktisch.
Autoübernahme und Fahrt zum Salt Pier
Die Zeit vergeht wie im Flug und schon ist Dienstag. Unser Plan für den Tag sieht vor am Salt Pier tauchen zu gehen. Auf der Wunschliste von Nelly ist dieser Tauchplatz schon lange doch bis heute hat sich nie eine Gelegenheit ergeben dorthin zum Tauchen zu gehen.
So packen wir alle unsere Tauchsachen zusammen und fahren mit dem Dinghi in die Marina. Pünktlich um 10:00 Uhr fährt unser Mietwagen vor. Die Übergabe erfolgt schnell und unkompliziert, haben wir ja alles abgedeckt. Ich fahre das Auto vor das Tor und wir verladen unser Tauchsachen. Die Fahrt geht los und wir holpern Richtung Süden über die löchrigen Strassen zum Salt Pier.
Als wir ankommen sehen wir einige andere Autos dort stehen, doch die ersten Taucher kommen schon aus dem Wasser, während andere sich bereit machen. Wir setzen unsere Tauchausrüstung ganz gemütlich auf der Ladebrücke des Pickup Trucks zusammen und ziehen uns an. Die nächsten Taucher kommen bereits aus dem Wasser als wir bereit sind.
Tauchen am Salt Pier
Wir begeben uns ins Wasser, dank nur wenig Schwell und einem flachen Einstieg, eine einfache Sache. Eine kurze Strecke schwimmen wir und entdecken dabei schon die ersten Schildkröten. An den ersten Pylonen tauchen wir ab.
An diesem Pier machen die Frachter fest, welche das Salz von Bonaire abholen. Tauchen darf man hier nur, wenn kein Frachter da ist, wie dies heute der Fall ist. Die Welt die sich hier vor uns erstreckt ist nicht wie wir es von den restlichen Tauchplätzen auf Bonaire kennen. Es ist eine von Menschen geschaffene Landschaft. Viele Fische erwarten uns und sind, ganz ungewohnt, überhaupt nicht scheu. So lassen sie sich gerne fotografieren und bieten ein tolles Motiv.
Nelly filmt wie eine Weltmeisterin während ich versuche Film und Foto in Einklang zu bringen. Im Zick-Zack geht es durch diese Landschaft aus Pylonen und es entsteht einiges an Bildmaterial.
Das eine oder andere werden wir sicher als unser Foto der Woche verwenden können. Nach etwas mehr als einer Stunde Unterwasser tauchen wir auf und schwimmen zurück Richtung Auto. Natürlich sind auf dem Rückweg die Schildkröten wieder da und wir beobachten diese tollen Tiere noch eine Weile.
Zur meerla und in die Stadt
Als alles wieder im Auto verstaut ist machen wir uns auf den Heimweg zur meerla. Die Ausrüstung will gewaschen und verstaut werden. Das dauert eine gute Stunde und wir bekommen langsam Hunger. Ein kleiner Snack auf dem Schiff oder doch ein Frappuccino?
Wir entscheiden uns für den Frappuccino und fahren wieder an Land und mit dem Auto in die Stadt zu Luciano. Doch was sehen wir da? Die Gefriertheke ist kaputt. Kein Eis und somit auch kein Frappuccino heute. Wie lange das wohl dauert bis es repariert ist? Wir laufen zu Gio's und essen dort ein Eis. Zum Glück hat es auf Bonaire zwei Eisdielen!
Einkaufen oder wie weiter?
Gestärkt vom Eis überlegen wir uns was als nächstes auf der Tagesordnung steht. Einkaufen? Nein, dazu ist es noch viel zu früh und wir haben noch keine Lust dazu. Wir haben einen Pickup Truck, also nutzen wir ihn!
Auf unserer Tour mit Ulrich über den Süden der Insel, siehe: «Bonaire Süd - Flamingos für Fortgeschrittene», haben wir den Längsten Baum von Bonaire verpasst. Das wollen wir heute noch nachholen. So starten wir Richtung Osten. Über holprige Pisten geht es unserem Ziel entgegen, oder doch nicht? Die Karte ist viel zu ungenau und viele der Wege sind gar nicht drauf. So nehmen wir Google Maps zu Hilfe und fahren auf der in der Realität vorhandenen Piste Richtung Ziel.
Und wir finden ihn. Den längsten Baum von Bonaire. Stolze 28 Meter soll er lang sein, ich Schreite ihn ab und komme zum gleichen Ergebnis. Die Häufig starken Winde liessen ihn allerdings nicht in die Höhe wachsen, so ist er «nur» geschätzte 3m Hoch und liegt sonst mehrheitlich am Boden. Spannend wie die Natur mit so Situationen umgeht.
Wir machen einen kurzen Spaziergang an die Bucht und treffen dort auf viel Müll. Schade, es wäre eine hübsche kleine Bucht.
Wir würden den Müll ja gerne beseitigen doch für so viel reicht die Zeit nicht und unser Pickup hat auch nur begrenzt Platz. Die Sonne steht auch schon tief, ein Zeichen den Heimweg anzutreten. Im Dunkeln über diese Pisten fahren möchte ich nicht.
Einkaufen bis ins neue Jahr
Zurück in der Stadt fahren wir zu Van Den Tweel und kaufen ein letztes Mal im alten Jahr ein. Einiges haben wir noch an Bord nur bei den Frischwaren wie Früchte, Gemüse, Fleisch und den Milchprodukten brauchen wir Nachschub. Es ist für einmal sehr voll und wir beeilen uns um schnell wieder raus zu kommen.
Auf dem Rückweg machen wir einen Stopp bei der kitschigen Weihnachtsdeko von Don Andres. Bilder vom Tag haben wir ja bereits auf Facebook und Instagram geteilt. Was uns nachts erwartet ist einfach nochmal eins oben drauf. Alles leuchtet und blinkt. Total kitschig, überhaupt nicht weihnachtlich, aber doch auf seine Art schön. Eine leuchtende Unterwasser-Welt eben, passend zur Firma. Die Don Andres N.V. transportiert Güter zwischen den ABC Insel hin- und her.
Der Einkauf muss in den Kühlschrank. So machen wir uns auf den Weg zurück zum Dinghi und von dort nach Hause auf die meerla. Als alles verstaut und ein kleines Abendessen verputzt ist, sind wir beide so müde, dass wir gleich ins Bett gehen. Morgen wollen wir ja in den Nationalpark und dafür müssen wir früh aufstehen.
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