Auch wir kommen nicht drum herum
Genau jetzt, wo wir uns in Curaçao eingelebt haben, kommt es zu einem strengen Lockdown auf der Insel!
Wir klagen aber gar nicht, ist es doch unser erster richtiger Lockdown und das über ein Jahr, nachdem Corona die Welt in Angst und Schrecken versetzt hat.
Wir waren bis jetzt ja Glückskinder was das betrifft, da wir in Bonaire mit wenigen Tagen Ausnahme immer alles konnten und durften, mit kaum Einschränkungen. Als die Zahlen, der an Corona erkrankten Personen, in Bonaire stiegen, sind wir nach Curaçao gesegelt, wo kaum Fälle zu verzeichnen waren. Wie ihr im letzten Bericht «Wellness für meerla und meerli» lesen könnt, konnten wir hier alles machen, ohne Einschränkungen.
Von einem Tag auf den anderen explodieren hier leider die Fallzahlen. Die logische Folge für die Regierung ist die Anordnung eines strengen Lockdowns. Vereinfacht gesagt dürfen wir nichts mehr ausser zuhause bleiben, eine Person zum Lebensmitteleinkauf gehen und zwischen 16:30 und 19:00 Uhr uns draussen bewegen, aber nicht an den Strand zum Baden!
Jetzt hat es uns also doch noch erwischt mit einem Lockdown! Wir würden gerne darauf verzichten.
Was läuft auf der meerla?
Das Gute an diesen massiven Einschränkungen ist, dass wir hier in der Marina eine riesige private Anlage um uns herum haben, und uns so noch mehr Freiheiten nehmen können als anderswo. Aber mal der Reihe nach...
Zum Einkaufen fahren wir einmal die Woche mit dem Kleinbus, der uns zwischen 8:45 und 9:15 Uhr in der Marina abholt. Klar, darin ist Maskenpflicht. Er fährt uns direkt vor den Einkaufsladen Vreugdenhil, welcher ein ganz gutes Angebot an Lebensmittel hat. Da haben wir eine Stunde Zeit zum Einkaufen und dann geht es mit dem Bus wieder zurück zur Marina.
Oft wird noch eine kleine Schlaufe gefahren, wenn noch Einheimische mit ihrem schweren Einkauf nach Hause gefahren werden. Oder wenn einer der Segler ein spezielles Anliegen hat, kurvt der Chauffeur noch bei einem Freund vorbei, und fragt, ob der helfen kann. Ach wie schön ist das, diese natürliche Hilfsbereitschaft und fröhlichen Leute. Wir denken so oft, dass ein wenig dieser entspannten karibischen Mentalität und Herzlichkeit so manchem Schweizer guttun würde!
Unser Alltag besteht primär aus Arbeiten und ab 16:30, wenn wir «Ausgang» haben, gehen wir über die Golfanlage spazieren.
Es ist wirklich eine schöne Umgebung mit viel Grün und wenn man genau hinschaut, sieht man immer wieder schöne blühende Pflanzen.
So rasen die Tage an uns vorbei. Am Wochenende werden weiterhin alle Arbeiten vorgenommen, die viel Wasser benötigen, da wir in der Marina nach wie vor bequem an Wasser herankommen.
Waschen, waschen, waschen...
Alle Bezüge der Salonpolster müssen gewaschen werden. Denn da haben sich leider hartnäckige Flecken ausgebreitet.
Diese 20 Teile müssen alle einzeln abgenommen werden, teilweise muss das Holz oder sogar Armlehnen weggeschraubt werden. Anschliessend wird jedes Stück von Hand gewaschen und bei den Flecken speziell behandelt. Danach kommen die Teile in die Sonne zum Trocknen.
Am nächsten sonnigen Tag werden die einzelnen Stücke in der Waschmaschine mit Schonprogramm gewaschen und wieder an der Sonne getrocknet. Jetzt folgt das Puzzle machen, denn die Überzüge müssen zurück über die Polster und die Hölzer wieder angeschraubt werden. Das Ganze zieht sich über 2 Wochen hin, denn nicht an jedem Tag scheint die Sonne.
Und wenn wir schon beim Waschen sind: Mein Kleiderschrank muss auch noch fertig durchgewaschen und in Vakuumsäcke verpackt werden. Der Schrank von Allan ist schon fertig, jetzt ist noch meiner an der Reihe. Alles ausräumen und waschen. Wenn es absolut trocken ist, wird es in Vakuumsäcke verpackt und kommt so wieder in den Schrank.
Wir benötigen hier in Curaçao nicht viel Kleider und wenn dann immer nur dieselben. Also wird der ganze Rest eingepackt, damit diese nicht zu müffeln beginnen. Auch dies dauert mehrere Tage und endet an einem Wochenende, wo alles sauber verpackt und wieder eingeräumt wird.
Allan verbringt die Zeit wo ich die Kleider einräume mit der Behandlung von rostigen Stellen am Schiff. So dass es nicht nur von innen, sondern auch aussen glänzt 😉.
Putzen, entstopfen, entsorgen...
Genug gewaschen! Aber halt, da läuft doch das Wasser im Waschbecken im Bad nicht mehr richtig ab. Hmmm. Nach 2 Jahren ist die Leitung schon verstopft? Ja, scheint so. Und ihr wollt nicht wissen, wie die Leitung aussieht. Also machen wir uns ans Entstopfen. Siehe da, es funktioniert einwandfrei, nach einer halben Stunde ist die Leitung wieder fast wie neu und das Wasser läuft ohne Probleme ab.
Wenn wir schon daran sind, dann reinigen wir doch gleich noch den Küchenablauf.
Nach einem solchen harten Arbeitstag ist das Abendessen wohl verdient. Es gibt Kartoffeln mit.... Iiiiihhhhhhhhh, was stinkt hier so!?!? Puh, da muss eine faule Kartoffel im Schrank sein. Wisst ihr, wie das stinkt? Wenn nicht, besser es bleibt so. Diese eine geht gleich in hohem Bogen über Bord.
Die anderen werden fein säuberlich gewaschen, getrocknet und mit der feinen Nase beschnuppert, ob sie in Ordnung sind. Nur einer war faul und wir können weiter kochen. Allan bereitet die Cordon Bleu vor...
Lockdown Begegnungen
Zusammen mit der Crew der Pasito machen wir einen Spaziergang in der grossen Anlage und gehen zur Fukbaai. Ach ist das schön, nette Gesellschaft zu haben!
Genauso, wie wenn ich «meiner Lieblingskatze» beim Hafengebäude begegne und ich sie streicheln darf!
Viel Gesellschaft dürfen wir im Moment nicht haben, aber wir machen es für uns passend. Schliesslich sind wir Gast in diesem Land und sollen die Vorgaben respektieren!
Wir nutzen diese Zeit um weiter viel zu Arbeiten. Dann können wir es umso mehr geniessen, wenn die Einschränkungen aufgehoben werden...
Gefällt dir dieser Logbucheintrag? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende. Wir freuen uns sehr darüber!