Zwei Jahre
Wir feiern zwei Jahre meerla oder meerlas Geburtstag, wie ihr das auch immer nennen mögt. Hauptsache nette Gesellschaft und was feines Süsses! So backen wir eine Schwarzwälder Torte und gemeinsam mit der Crew der Pasito, der Easy und der einen Crewhälfte von Ventura verbringen wir einen schönen Nachmittag des 1. Mai.
Es folgen ruhige Tage mit viel Arbeiten, Schnacken mit Ulli von der easy und Spaziergänge in der Umgebung... Also wir können keine spektakulären News bieten. Warum? Wir liegen nach wie vor in der Seru Boca Marina und es herrscht strenger Lockdown auf Curaçao.
Doch das Ende des Lockdowns zeichnet sich ab und bald verlassen wir die Marina um in der Kabrietenbaai in Spaanse Water vor Anker zu gehen. Yeah! So schön wieder am Anker zu hängen und eine neue Umgebung zu geniessen.
Im hinteren Teil der Kabrietenbaai ? was übrigens Ziegenbucht heisst - liegen noch einige Schiffe, die aber bald davonziehen. Und so freuen wir uns, dass wir unseren Anker an einem wunderbaren Platz neu eingraben können, wo wir auch längere Zeit liegen werden.
Unsere neue Umgebung ist in der Regel sehr ruhig, mit Ausnahme, wenn gerade ein Touristenboot mit lauter Musik vorbeizieht. Ansonsten beobachten wir gerne die vielen Vögel ? vor allem die kleinen Papageien, die immer schnatternd mindestens zu zweit über die kleine Bucht fliegen. Auch geniessen wir wieder das Baden hinter dem Schiff ? doch hhmm, so richtig prickelnd ist es nicht in dieser Brühe. Aber hey, besser als nichts!
Drei Monate
Der Lockdown ist vorbei und unsere drei Monate Aufenthaltsbewilligung auch. Zeit um einen Antrag auf eine sogenannte Winterresidenz zu stellen und alle Unterlagen dafür zusammenzutragen.
Dafür will Curaçao aber natürlich auch Geld sehen. So machen wir uns auf, um mit dem öffentlichen Bus in die Stadt zu fahren, die richtige Bank zu suchen um da unser Geld loszuwerden. Nach langem Anstehen funktioniert alles und wir liefern unseren Antrag ab. Jetzt heisst es warten auf die Bewilligung. In dieser Zeit sind wir illegal im Land...
Zweieinhalb Stunden
In der Zwischenzeit machen wir, gemeinsam mit der Crew der Pasito, einen schönen Ausflug nach Willemstad. Wir gehen vom Dinghi Dock beim Fischereihafen aus zu Fuss los. Chris und Ruedi kennen den Weg. Wir wandern durch die Jan Thiel zoutpannen (ehemalige Salinen), sehen weit entfernt einige Flamingos und kommen nach einem schönen Weg durch die Natur beim Mambo Beach wieder auf die Strasse.
Von da geht es durch die Quartiere, vorbei an schmucken Häusern und zerfallenen Träumen, bis in den Stadtteil Punda. Diesen erreichen wir nach ca. 2.5 Stunden kurzweiligem wandern mit viel quatschen und immer mal wieder Anhalten für ein Foto.
Wir gönnen uns etwas zum Essen ? natürlich ist auch ein Eis mit von der Partie ? und bummeln noch etwas durch die Stadt.
Für den Rückweg nehmen wir den öffentlichen Bus, der uns direkt von Punda bis zum Fischereihafen bringt, wo unsere Dinghis auf uns warten.
Müde kommen wir auf der meerla an. Es war ein schweisstreibender Tag aber wunderbar, wir haben ihn sehr genossen!
Acht Kanonen
Damit unsere Beine auch auf ihre Kosten kommen, erkunden wir unsere neue Umgebung immer mal wieder mit Spaziergängen. Einer davon führt uns zum Fort Beekenburg, das auf einem Felsvorsprung über die Caracas Baai ragt.
Zum Schutz von Spaanse Water wurde dieses Fort 1703 erbaut. Im 18. Jahrhundert wehrte es erfolgreich Angriffe englischer Kriegsschiffe, französischer Seeräuber und anderen Piraten ab. 1800 bis 1807 war die Region stark umkämpft zwischen den Holländern und den Engländern und es kam zu einigen See- und Landschlachten. Später diente es noch als militärischer Aussenposten, wurde aber Mitte 19. Jahrhundert weitgehend abgerissen.
Zwischen 1927 und 2005 war das Fort unzugänglich, weil die Umgebung von einer Ölgesellschaft genutzt wurde. Heute ist es wieder frei zugänglich und einen Besuch wert.
Wir besichtigen und besteigen den übrig gebliebenen Turm, der vollständig aus Steinen aus den Niederlanden erbaut wurde. Es «riecht» hier nach Geschichte und wie stellen uns lebhaft vor, wie Piratenschiffe hier vertrieben oder gar versenkt wurden...
Zwei Pumpen
Mit Ulli gehen wir hier auf Curaçao zum Eel Valley tauchen. Unser erster Tauchgang auf dieser Insel.
Naja, nach Bonaire sind wir für Karibische Verhältnisse verwöhnt und haben nicht gleich das grosse Reissen wieder zu tauchen. Dafür haben wir zum ersten Mal einen spanischen Bärenkrebs gesehen.
So schön wie alles tönt, die Technik auf dem Schiff gibt uns immer wieder Aufgaben auf. Heute mal wieder die Pumpe vom Wassermacher. Eine von zwei ist kaputt. Das ist bereits die Zweite.
So wird unsere Notfallpumpe eingebaut, welche zwar noch funktioniert aber durch einen Defekt sehr sehr laut ist. Aber egal, Hauptsache wir können Süsswasser produzieren. Und eine Neue ist jetzt bestellt.
Gemeinsam mit Pasito erkunden wir auch die Shopping Möglichkeiten auf der Insel, wobei wir auf einen Laden stossen mit vielen schönen Stoffen.
Und wenn wir dann schon mal ein Auto zum Einkaufen haben, dann wird dies auch ordentlich voll...
Ach ja, Ziegen? In der Ziegenbucht? Weit gefehlt, wir sehen keine und hören niemanden meckern.
Gefällt dir dieser Logbucheintrag? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende. Wir freuen uns sehr darüber!