Streetart und Ankerleben
Vitamin Sea
Wer braucht sie nicht, die «Vitamin Sea»? So geniessen wir es am Anker zu hängen und auch mal ganz in Ruhe ein Buch lesen zu können.
Neue Bücher zu bekommen ist gar nicht so schwer, so wird unter deutschsprachigen Segler fleissig getauscht. So hat manches Buch schon einen weiten Weg zurückgelegt. Und dann gibt es sie noch, die Tauschecken in den Häfen und Marinas. Doch nicht immer sind die Bücher dort in einem so guten Zustand, dass man sie noch mit auf sein Schiff nehmen möchte.
Streetart in Otrobanda
Mit Chris und Ruedi von der Pasito machen wir einen «Kunst und Kultur» Ausflug nach Willemstad.
Im Stadtteil Otrobanda soll es viele schöne Bilder zu bewundern geben. Davon gelesen haben wir schon oft. So machen wir uns, eines schönen Tages, unter kundiger Führung von Chris und Ruedi mit dem Bus auf in die Stadt.
Zu Fuss geht es über die Königin-Emma-Brücke nach Otrobanda. Wir gehen links, wir gehen rechts durch kleine Gassen und über schöne Plätze und entdecken sie überall. Wandbilder! Oder eben Streetart. Schön gemacht, zum Teil wahnsinnig Aufwändig, oder auch ein schlichtes Portrait, es gibt viel zu sehen!
Ein manches Bild erkennt man erst, wenn man weit genug davon entfernt steht. Wir sind begeistert und schiessen ganz viele Fotos.
Auch wenn Otrobanda die arme Seite der Stadt sein soll, man spürt davon nicht viel. Immer wieder kommen wir an einer alten Villa vorbei wo vom früheren Wohlstand der Stadt zeugt. Wir entdecken ein kleines süsses Restaurant wo wir uns hinsetzen und gemeinsam etwas trinken. Erschöpft aber glücklich kehren wir zur meerla zurück.
Beachtime!
Als unser Freund Ulrich von der Easy kommt und fragt «Wollen wir ein Eis essen gehen?» sind wir natürlich sofort begeistert mit dabei. Mit Eis fängt man eben Segler, naja, auf jeden Fall uns.
Ulli hat ein Auto und fährt, was für uns ganz praktisch ist. Als wir mit dem Eis fertig sind gehen wir noch gemeinsam an den Jan Thiel Beach wo wir uns eine Liege schnappen, etwas zu trinken bestellen, und ganz fleissig «schnacken». Es ist wunderbar einfach so am Strand auf einer Liege zu sitzen und aufs Meer hinaus zu schauen. Da ist es wieder das «Vitamin Sea».
Schweiz wir kommen
Wir haben uns entschlossen im August in die Schweiz zu fliegen um ein paar Dinge zu erledigen und Familie und Freunde wieder zu sehen. So sitzen wir viele Stunden vor dem Computer um den richtigen Flug zu finden, die von uns gewünschten Arzttermine zu organisieren, und dazwischen noch Zeit für Familie und Freunde zu finden. Herausgekommen ist ein dicht gepackter Kalender wo wir auch noch ein paar Tage ganz für uns haben. Die Planung steht also.
Die unendliche «Motoren» Geschichte
Wer regelmässig unsere Berichte liest mag sich noch daran erinnern das wir ja das eine oder andere Problem mit unserem Motor haben oder hatten. Leider verliert er noch immer zu viel Öl. Andreas, unser kompetenter Mechaniker, hat einen Lagerschaden am Turbo festgestellt. Volvo Penta hat endlich, nach einigem Nachfragen, einen neuen Turbo geschickt. Den baut uns Andreas nun ein. In gründlicher, deutscher, Manier wird der alte ausgebaut und der neue kommt rein. Der alte Turbo und Wastegate sind total verrusst und verrostet und bewegen sich kein bisschen mehr. Ein erster Test sagt, dass nun alles in Ordnung ist. Wir lassen uns überraschen. Und Tatsache, nach den ersten paar Mal Motor laufen lassen, wo noch Öl in der Bilge landet, ist ab dem dritten Mal ruhe. Soll es das wirklich gewesen sein? Ist unser Motor nun wirklich wieder dicht? Wir können es fast nicht glauben und freuen uns wie kleine Kinder an Weihnachten, wenn es Geschenke gibt. Nach über zwei Jahren ist die unendliche Motoren Geschichte endlich vorbei!
Noch mehr «Geschenke»
Nach dem Ende des Lock-Down konnte «Thomas Sails and Canvas», die wir beauftragt hatten eine Abdeckung über die Luken vom Vorschiff zu nähen, endlich ihre Arbeit abschliessen. Geliefert, montiert und es passt genau wie wir uns das vorgestellt haben. So können wir jetzt bei leichtem Regen, oder Regen ohne viel Wind, die Luken in der Vorderkoje offenlassen.
Bauchschmerzen
Nelly hat Bauchschmerzen, und zwar so dass sie nicht mehr aufrecht gehen kann. Komisch, denn so schlimme Bauchschmerzen hatte sie noch nie. Doch wir warten erstmal ab. Als Nelly dann in der Nacht kein Auge zu bekommt ist sie doch überzeugt davon, dass es vielleicht besser ist einen Arzt aufzusuchen. So fahre ich sie, mit einem Auto, das wir ganz spontan und unkompliziert von unseren Freunden von der Lille Venn ausleihen können, in das Spital von Willemstad. An dieser Stelle nochmals ein grosses Dankeschön für die Hilfe und aufmunternden Worte an die Lille Venn Crew.
Ein paar Stunden später steht fest was los ist. Der Blinddarm ist entzündet und muss raus. Nelly wird operiert. Alles geht gut und Nelly ist wieder fit und munter. Eine Erfahrung auf die wir gerne verzichtet hätten.
Tranquillo
Nach so einer Operation ist Ruhe angesagt. So bleiben wir die meiste Zeit auf dem Schiff und arbeiten am Computer. Zu lange hat Nelly ihre Arbeit liegen lassen müssen und darf jetzt wieder ran. Der Kunde wartet auf die nächste Tranche ihres Projekts.
An einem schönen Abend besuchen uns Ulrich und Kirsten von der Easy, und bringen Nelly zum überstandenen Krankenhausaufenthalt eine Girlanden-Lichterkette als Geschenk mit. Die hängen wir am nächsten Tag natürlich gleich im Cockpit auf. Jetzt haben wir eine total romantische Beleuchtung. Danke Ulli!
Wir Arbeiten gemütlich am Computer als es plötzlich einen lauten Knall gibt und ein Ruck durchs Schiff geht. Was ist passiert? Wurden wir gerammt? In Windeseile sind wir auf Deck. Nichts! Kein Schiff weit und breit, was ist passiert? Wir gehen zum Bug und sehen was los ist. Die Leine an der die Ankerkralle befestigt ist, die die Ankerwinsch entlastet und für Ruhe im Schiff sorgen soll, ist gerissen. Ich sichere die Kette mit der Leine wo wir normalerweise den Anker festbinden damit nicht der volle Zug auf die Ankerwinsch geht. Schnell ist das Dinghi im Wasser und die Ankerkralle gesichert. Nur den Schlauch, welchen wir zum Schutz über die Leine gemacht hatten, ist verschwunden. Auch ein Tauchgang fördert ihn nicht mehr zu Tage - leider. So kommt ein neuer Schlauch und eine neue Leine auf die Einkaufsliste.
Pakete aus Deutschland
Das Post-Dinghi bringt uns zwei Pakete, die in der Marina angekommen sind. Der neue Radar ist dabei und auch einige Ersatzteile welche wir benötigen. Danke Nils von Blue Yachting Bremen, es klappt einmal mehr problemlos.
Als nach ein paar Tagen auch noch das Paket von Schenker Watermakers eintrifft, mit den neuen Pumpen für den Wassermacher, ist die Pendenzenliste mit Schiffs-Tasks wieder gut gefüllt.
Nelly hilft wo sie kann, muss sich aber weiterhin schonen. Doch ein paar Dinge kann ich schon ersetzen und andere wandern erstmal in unsere Ersatzteilkiste.
Wir erwarten Besuch
Endlich ist es soweit. Über ein Jahr später als ursprünglich geplant steht der Besuch von meiner Schwester Susanne an. Wir freuen uns riesig, dass sie kommt. Das ist unser erster Besuch seit wir Europa verlassen haben, und auch der Erste seit dem Start der COVID-19 Pandemie.
Mit ein wenig brüderlicher Überzeugungskunst bucht sie für uns noch einen extra Koffer dazu um dringend benötigte Teile nach Curaçao mitzunehmen. Und selbstverständlich bestellen wir gleich noch ein paar Dinge mehr. Passt doch alles in den Koffer, oder nicht?
Da wir lange kein Besuch hatten ist die Gästekoje in der Zwischenzeit zu einem Lagerraum verkommen. Doch kein Problem, fleissig wird aus- und umgeräumt damit Susanne Platz für sich bekommt. Bei der Gelegenheit putzen wir das ganze Schiff einmal gründlich durch.
Wir sind bereit für Susanne…
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