Frühstück im geliebten La Palma
Ab in die Schweiz
Wir wussten, dass der Moment kommt, wo ich einen neuen Pass brauche. Kein Problem – Botschaft in Panama oder Botschaft in Neuseeland – irgendwo wird das schon klappen. Tja, es gibt ja bekannte Gründe, warum wir weder Panama- noch Neuseeland-Boden betreten haben. Also wird ein Besuch im Heimatland Pflicht. Pflicht? Wir haben gar keine Lust in die Schweiz zu gehen! Natürlich freuen wir uns endlich Familie und Freunde wieder zu sehen. Ist dies doch der Teil unserer schönen Lebensform, der uns am schwersten fällt – wir vermissen unsere Familien und Freunden.
Ab in die Luft
So steht der Tag des Abschiedes von unserer geliebten meerla für einen Monat vor der Tür. Wir packen, bereiten meerla noch abschliessend für die Zeit ohne uns vor, so dass wir sie in 4 Wochen hoffentlich wieder in Top Zustand begrüssen können.
Mit einer grossen Reisetasche und einem grossen Karton mit dem Radargerät bepackt, fährt uns Ulli von der easy netterweise zum Flughafen auf Curaçao. Das Zittern, ob die Fluggesellschaft den Karton mit dem Radar überhaupt mitnimmt, hat schnell ein Ende. Schwupps sind wir durch, alles Gepäck abgegeben, eingecheckt, durch alle Kontrollen durch und jetzt heisst es nur noch warten auf den Flieger. Der Flug nach Amsterdam ist soweit angenehm und vergeht schnell – dank dem heutigen Angebot an Filmen...
In Amsterdam haben wir einen achtstündigen Aufenthalt. Im Vorfeld hatten wir uns dazu vieles ausgemalt: es wird lange sein, ich arbeite in dieser Zeit... Nichts davon. Wir benötigen schon einige Stunden um überhaupt in den Transferbereich zu kommen. Und als wir da sind, hängen wir nur wie die toten Fliegen herum, haben wir doch seit 24 Stunden nicht mehr geschlafen. Und schon geht es in den nächsten Flieger Richtung Zürich.
Da angekommen klappt alles wie am Schnürchen, Gepäck kommt an – auch der Karton. Keine Probleme am Zoll und das Mietauto passt auch perfekt.
So kommen wir glücklich aber müde bei Birthe an und freuen uns riesig sie in die Arme nehmen zu können. Hier werden wir für unseren Schweizer-Monat zu Hause sein.
Ab nach Basel
Jetzt folgt unser dichtes Programm mit Familien- und Freunden-Besuch. Ja, ob ihr es glaubt oder nicht, wir mussten im Vorfeld ganz genau planen, wann wir wo sind und wen wir wann sehen. Jedenfalls mit diesen Leuten, wo es uns sehr wichtig ist, dass wir sie sehen können. So freuen wir uns den ersten Abend mit Birthe und Susanne verbringen zu dürfen.
Am Sonntag fahren wir nach Basel zu Beatrice und Familie. Bei einem Brunch geniessen wir den gegenseitigen Austausch und das Zusammensein. Viel zu schnell, müssen wir weiterziehen. Next stop Arlesheim. Ein schönes Wiedersehen mit meiner Familie, meine Eltern, Beat, Sarina und Björn. Ein kleiner Spaziergang in die Ermitage mit anschliessendem Nachtessen lässt uns etwas Zeit zum Plaudern.
Ab nach Zürich
Am Montag geht es zum Passbüro in die Stadt Zürich. Wir hatten im Vorfeld geklärt, wie das funktioniert, wenn man von der Schweiz abgemeldet ist. Alles kein Problem, Termin abmachen und hingehen. Also haben wir das befolgt. Da stehen wir nun und sind in kürzester Zeit fertig. Aber wir staunen doch etwas. Wir waren in Curaçao auf der Einwanderungsbehörde, als wir unsere Aufenthaltsverlängerung beantragt hatten. Da wird jeder Kunde aufgefordert, vor dem Verlassen des Schalters, mit den bereitgestellten Reinigungsmitteln, die Fläche zu desinfizieren. Hier im Passbüro wird nichts gereinigt und jeder hinterlässt ja seine Fingerabdrücke...
Zum Mittagessen treffen wir Erni's. Ach wie schön. Hier dreht sich fast alles ums Thema Schiffsleben und Reisen. Leider haben wir nur eine Stunde Zeit, da es Lukas Mittagspause ist. Ebenso sind die Kinder nicht dabei, so machen wir einen weiteren Termin für ein Treffen ab.
Für uns geht es nun in die Stadt zum Shoppen... Wir brauchen schliesslich ein paar Sachen, doch es gefällt uns nicht und nach einem Eis beim Sechseläutenplatz verlassen wir die Stadt wieder.
Ab ins Büro
Es stehen Arzttermine für Kontrollen an und ich bin tagsüber am Arbeiten. An einem Morgen gehe ich in «mein altes Büro». Es fühlt ich gleichzeitig komisch und vertraut an. Ich trau mich das hier eigentlich gar nicht zu schreiben, aber ich bin so froh, arbeite ich sozusagen im Dauer-Home-Office.
Juhuii, ich treffe mich endlich mit meiner Freundin Anja. Gemeinsam spazieren wir um den Pfäffikersee. Ach herrlich, es ist einfach nur schön. Nach dem Abendessen gehen unsere Wege leider schon wieder in andere Richtungen. Aber wir freuen uns schon auf das nächste Wiedersehen.
Ab nach Laax
Jetzt kommt es – wir machen eine Woche Ferien! Ja, tönt blöd, oder!? Für uns nicht. Wir fahren nach Laax ins Mon Refuge und heizen als erstes gleich mal den Specksteinofen ein. Denn für uns Tropenkinder ist es hier auf 1000 Meter sehr frisch.
Wir geniessen die Bergsonne, spazieren um den Lag Grond und legen die Füsse hoch.
Am anderen Tag kommen meine Eltern. Das war mein Wusch, dass wir Zeit mit ihnen verbringen können und ich bin so glücklich, dass es klappt und sie Zeit finden, denn sie geniessen ihren Ruhestand mit Arbeiten 😉.
Allan war noch nie am Caumasee und Crestasee. Und da diese Seen wunderschön sind, machen wir uns am nächsten Tag auf zu einer kleinen Wanderung. Von Flims Waldhaus aus geht es durch den Flimserwald zum Caumasee und weiter zum Crestasee.
Mmmhhh wir atmen diesen Duft von Nadelbäumen ein, herrlich. Und geniessen natürlich die schönen Anblicke der glasklaren Bergseen. Aufs Baden verzichten wir lieber...
Am Sonntag helfen wir noch die dicken Holzscheiben der gefällten Tannen vom Nachbarsgrundstück aufzuschichten, damit die später gespalten werden können um weitere Feuer im Ofen zu entfachen. Danach heisst es Tschüss Corinne und Rolf.
Ab ins Tessin
Ein Besuch in «meinem» geliebten La Palma darf nicht fehlen. Wir fahren über den San Bernardino ins Tessin. Von langen Hosen, Socken, Pullover wechseln wir auf Barfuss, T-Shirt, kurze Hosen – ja, das gefällt uns!
Wir geniessen wundervolle Tage mit Spaziergängen am Lago Maggiore zum Weltklasse Gelato (Eis) «Sogno Cubano», einem Raclette auf der Terrasse, einen Besuch in Ascona und endlich wieder mal ein Buch lesen. Es ist Erholung pur, keine Arbeit und kein anklopfen am Hinterkopf der meerla To Do Liste.
Überraschend kommt Rolf noch nach Gordemo, weil er seinen Töff nach Arlesheim fahren will. Doch irgendjemand wollte ihm noch einen zusätzlichen Entspannungstag in seinem Ferienhaus gönnen, denn der Garagenschlüssel ist nicht auffindbar. Für uns ist es Zeit wieder in die Nordschweiz zu fahren.
Zufällig erfahren wir, dass Regina und Peter von der Blueway gerade in Zürich am Flughafen sind um wieder zu ihrem Schiff zurück zu fliegen. So gibt es ganz spontan mit ihnen ein gemeinsames Abendessen. Ach wie schön, sie wieder zu treffen und sich auszutauschen.
Ab nach Rheinfelden
Es freut mich besonders, dass sich Anja einen Tag Zeit nehmen und diesen mit mir verbringen kann. Wir treffen uns in Rheinfelden und tauchen in die Badelandschaft des Sole Uno ein. Der mitgebrachte Radar muss noch nach Deutschland. So bringen wir diesen zu Fuss auf die deutsche Seite und da zur Post. Jetzt bin ich das Paket los und wir gönnen uns ein Eis. Zurück im Städtchen Rheinfelden Schweizer Seite treffen wir auf ein kleines Fest und bei einem feinen Abendessen schauen wir dem Treiben zu. Leider ist der Tag viel zu schnell vorbei und wir verabschieden uns erneut, bis zum nächsten Mal...
Unsere Schweizer-Reise ist noch nicht zu Ende. Doch eines können wir sagen, die Stimmung in der Schweiz fühlt sich für uns generell speziell an. Wir wollen das nicht genauer definieren aber auf uns macht es einen sehr angespannten, oft beinahe depressiven Eindruck. Wir erlebten im Jahr 2021 einen dreimonatigen, wirklich strengen Lockdown und die Bevölkerung hätte echten Grund zum Klagen gehabt, doch offenbar hat die Karibiksonne diese negativen Schwingungen einfach weggebrannt...
Mein Pass ist inzwischen bei mir eingetroffen, also ist die erste Mission erfolgreich abgeschlossen...
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