Wir segeln in die Bahamas
Checkliste abhaken
Ob das in 10 Jahren immer noch so ist? Vor jeder Überfahrt ist eine leichte innere Anspannung zu spüren. Haben wir an alles gedacht? Sind wir gut vorbereitet? Wird die Wetterprognose zutreffen? Oder werden wir auf unerwartete Wetteränderungen treffen?
Also im Kühlschrank stapeln sich die Lebensmittel, der Hörnli Salat und der Selleriesalat sind fertig und die volle Gasflasche ist angeschlossen. Damit wir nicht auf hoher See die Gasflasche wechseln müssen, gehört das zum Standard Prozedere der Vorbereitung. Dazu gehört auch vieles andere wie den Grabbag mit all seinen wichtigen Inhalten zu füllen, alles Herumliegende zu verstauen und die hintere Koje für die Nachtfahrten vorzubereiten und ganz viele weitere Punkte zieren unsere Vorbereitungs-Checkliste.
Segel setzen
Also, gespannt was uns die nächsten drei Tage auf See bringen, starten wir den Motor und verlassen die Marina Puerto Bahia in der Dominikanischen Republik mit Ziel Bahamas. Es warten etwa 320 SM im Atlantik auf uns. Das erste Stück der Überfahrt führt uns aus der Bucht von Samana heraus, was leider genau gegen den Wind ist und wir die ersten zwei Stunden unter Motor zurücklegen, da die Bucht einige Untiefen aufweist. Doch dann setzen wir die Segel und können den äusseren Teil der Bahia de Samana im Kielwasser zurücklassen.
Ein Abschied von einem wunderschönen Land, der uns etwas schwer fällt auch wenn wir uns sehr auf die Bahamas freuen. Und da ist auch schon das Abschiedskomitee und winkt uns zu. Ein unbeschreibliches, tief berührendes Erlebnis, denn wir sehen mehrere Buckelwale. Einige winken uns mit ihren Flossen regelrecht zu und das ganz in der Nähe von meerla! Da wir diese Augenblicke so in uns aufsaugen, können wir an dieser Stelle kein Foto präsentieren. Das Bild hat es in unsere Herzen geschafft, aber nicht in so einen digitalen Kasten.
Wache halten
Allan ist das am Wind Segeln nicht so bekömmlich, doch am Nachmittag können wir auf raumschots wechseln und wir kommen langsam in den «Unterwegssein-Rhythmus».
Am Abend geht es sogar auf Vorwindkurs, so dass wir das Grosssegel bergen und mit Genua und Fock weiterfahren. Jetzt beginnt der gemütliche Teil.
Wir haben die ganze Nacht entspanntes Segeln bei ca. 25 Knoten Wind.
Ach wie schön ist es wieder so unterwegs zu sein, die Weite des Meeres und der wunderschöne Sternenhimmel zu geniessen. Die Wellen sind mit ca. 2.5 Meter relativ hoch, aber da sie halbwegs von hinten kommen ist es ganz erträglich. Wir liegen also herum, lesen, essen Hörnli Salat, Selleriesalat und Schokolade...
Anker ab
Am zweiten Tag abends geht der Wind auf etwa 20 Knoten zurück und wir verbringen eine weitere unspektakuläre Nacht auf See.
Immer noch hilft uns die Strömung zügig voran zu kommen. Der Wind dreht zwar immer etwas doch wir können die Segel stehen lassen. Der Autopilot gleicht das aus und auf das Ganze gesehen sind wir auf Kurs Richtung Great Inagua.
Great Inagua ist die südlichste bewohnte Insel der Bahamas. Am nächsten Morgen sehen wir den Leuchtturm schon von weitem. Es ist also höchste Zeit um die Höflichkeitsflagge der Bahamas zu setzen.
Wir nehmen Kurs der Insel entlang und erreichen um 11:30 Uhr Matthew Town, wo der Anker vor der kleinen Marina ins wunderbare türkise Wasser fällt.
Eine angenehme, gemütliche Überfahrt, mit beinahe perfekten Bedingungen liegt hinter uns.
Papierkram absolvieren
Meerli, unser Dinghi, kommt ins Wasser, wir räumen das Schiff nach dem Segeln auf und machen uns auf den Weg an Land. Da begrüsst uns der äusserst freundliche Hafenmeister George, dessen Ruf ihm schon vorauseilte. Sind wir doch gespannt, wie das Einklarieren aussieht. Ja, es geht alles ganz schnell und ganz einfach. Allan hatte vorweg alle «Papiere» ausgefüllt, den Antigentest hatten wir auch in der Tasche und so organisiert George Zoll und Immigration und weil alle so freundlich sind auch gerade noch die SIM-Karte, damit wir gleich Internet haben. Und ja, es ist unglaublich, die Behörden und die SIM-Karten-Dame von Aliv kommen alle zu uns in das Marina Gebäude und da wird alles abgewickelt. Wir wissen eigentlich kaum was mit uns geschieht, aber 45 Minuten später sind wir wieder auf meerla, haben einklariert und Internet. Wenn das nur immer so einfach wäre...
Weil unser Liegeplatz etwas viel Schwell hat, entscheiden wir uns ein kurzes Stück weiter nördlich zu gehen um da die Nacht zu verbringen und Ankern entsprechend um.
Doch jetzt hält uns nicht mehr! Wir springen in das berühmte klare, türkis Wasser der Bahamas...
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