Die Exumas - Bahamas
Start mit Hindernissen
Mit funktionierendem Kartenplotter starten wir ein weiteres Mal auf den Weg in Richtung Norden. Die viel gelobten Exumas warten auf uns. Der Wind ist heute schwächer aber kommt aus einer für uns günstigen Richtung. So setzen wir das Leichtwindsegel, die Tomate, und segeln gemütlich unserem nächsten Ziel entgegen. Wir kommen gut voran und kommen unserem Ziel, Lee Stocking Island, immer näher. Plötzlich durchbricht ein Knall die entspannte Ruhe. Etwas ist gebrochen! Schnell sehen wir, dass unser Leichtwindsegel durchhängt. Was ist passiert?
Wir rollen das Leichtwindsegel ein und die Genua aus. Nun sind wir etwas langsamer, kommen aber noch immer zur richtigen Zeit an unser Ziel. Sind bei der Einfahrt ins Riff hier in den Bahamas doch unbedingt die Gezeiten zu beachten. Ansonsten kann es einem passieren, dass dir 6 Knoten Strömung entgegenkommen. Das brauchen wir nicht, so war unsere Ankunft genau geplant. Nun wird es halt etwas später, aber es sollte noch passen.
Kurz vor der Einfahrt rollen wir auch die Genua wieder auf und fahren unter Motor durch die Einfahrt. Problemlos kommen wir durch und machen uns auf die Suche nach einem schönen Ankerplatz. Der Untergrund ist auch hier Sand und Seegras. Gut geschützt hinter Lee Stocking Island lassen wir den Anker im 2.5 Meter tiefen Wasser fallen.
Das aufgerollte Leichtwindsegel kommt nicht herunter, also muss Nelly in den Mast um das Segel oben zu lösen und mit einem zusätzlichen Fall auf Deck runter zu lassen.
Wir sind bereits gut eingespielt und schon bald liegt das Segel auf Deck. Die Kunststoff-Rolle im Masttopp ist gebrochen und das Spifall (Leine zum hochziehen des Segels) wurde satt eingeklemmt. Nelly bekommt es nicht los. So sichert sie das Spifall am Mast mit Panzerband. Und wenn man schonmal oben ist kann man die Gelegenheit auch gleich nutzen, alles zu kontrollieren, und Fotos zu machen.
Landgang
Am nächsten Tag besuchen wir das stillgelegte Caribbean Marine Research Center auf Lee Stocking Island. Wir wandern zwischen halb zerfallenen Häusern, Pools und technischen Anlagen.
Wie hat es wohl ausgesehen als es noch in Betrieb war? Der Hauptstrasse folgend kommen wir an das Nordende der Insel wo es einen wunderschönen Strand hat. Wer hier nach der Arbeit wohl noch alles schwimmen gegangen ist?
Am Rollfeld des Flughafens vorbei laufen wir wieder zurück in die Siedlung. Schauen durch das eine oder andere Fenster hinein, doch in ein Gebäude rein zu gehen trauen wir uns nicht, sieht alles schon sehr baufällig aus. Zurück beim Dinghi kommen auch schon die nächsten Segler die ihre Füsse vertreten wollen.
Leguane auf Leaf Cay
Die nahe kleine Insel Leaf Cay ist ein Naturschutzgebiet wo täglich Touristenboote anlanden um die dort ansässigen Leguane zu besuchen. Das wollen wir auch und nehmen für die kurze Strecke unser Dinghi, meerli. Als wir ankommen sind wir das erste Schiff an der Insel. Beach-Räder runter klappen und schon sind wir, mit meerli, auf dem Strand. Wie auf Kommando kommen die ersten kleinen Drachen aus ihren Verstecken um zu sehen wer auf ihre Insel gekommen ist.
Immer mehr von den Leguanen komme hervor. Neugierig kommen sie näher. Ob es etwas zu fressen gibt? Nein, wir füttern keine Wildtiere! Doch die anderen Touristen, die in der Zwischenzeit eingetroffenen sind, haben genug zu fressen dabei. Immer mehr Leguane strömen an den Strand, jeder will seinen Teil des Futters abbekommen. Wir verziehen uns und machen lieber einen Strandspaziergang.
Beach live
Den Vormittag verbringen wir hinter dem Computer und gehen unserer Arbeit nach. Das schöne, wir können, wenn wir heiss haben, einfach in das kühle Nass springen und uns eine Weile treiben lassen. Doch wir brauchen auch etwas Bewegung und gehen dafür an einen Strand, vor welchem wir einige Boote ankern sehen.
Die Kokospalmen sind leider alle komplett abgeerntet. Aber eigentlich wollen wir ja auch nur spazieren gehen, Strand rauf, Strand runter, wir sind fast alleine hier. Noch ein weiteres Segler-Paar geniesst diesen herrlichen Flecken Erde. Noch ein Bad und dann geht es wieder zurück zur meerla, die Sonne steht schon tief und wir bekommen langsam Hunger...
Rudder Cut Cay
Wir sind schon wieder viel zu lange bei Lee Stocking Island geblieben. Hat es uns dort einfach zu gut gefallen, warum also weiterziehen? Doch Wind und Wetter passen, und wir wollen ja noch ein wenig mehr von den wunderschönen Exumas sehen. So nehmen wir den Anker hoch und fahren raus ins tiefe Wasser. Segel setzen und los geht's. Es ist ein gemütlicher Tag wo mal alles funktioniert wie geplant. Wir kommen pünktlich zur geplanten Zeit bei der Durchfahrt an und haben nur wenig Strömung.
Wir fahren in den Ankerbereich hinter der Insel und staunen nicht schlecht wie viele Boote hier liegen. Rudder Cut Cay ist eine private Insel und gehört dem weltberühmten Magier David Copperfield. An einem Ende steht seine Villa und der andere Teil der Insel ist ein magisches Ressort.
Am nächsten Tag machen wir einen Ausflug zur Meerjungfrau, die am Flügel den Spielern zuhört. Neben dieser Unterwasser Skulptur gibt es aber auch sonst viel zu sehen unter Wasser. Wir schnorcheln also ein wenig durch die Bucht und erfreuen uns an den Fischen die wir antreffen.
Auf dem Rückweg machen wir noch einen kleinen Abstecher in die Höhle die wir auf dem Weg zur Mermaid gesehen haben. Wir sind derzeit die einzigen Besucher und können mit meerli direkt am kleinen Strand in der Mitte der Höhle anlanden. Viel zu sehen gibt es hier drin allerdings nicht und kühler ist es ja auch nicht, also geht es zurück zur meerla. Die Arbeitet wartet noch auf uns...
Der Weg nach Norden
Wir befahren mit dem Dinghi die kleine Bucht hinter uns und sehen aber vor allem Mangroven und Vögel. Dabei besuchen wir noch den kleinen Strand hinter der Höhle und ich kann die Drohne nach über 3 Jahren wieder einmal fliegen lassen. Und ja, sie kommt wieder an einem Stück herunter. Nun ist es Zeit die nächste Strecke unserer Reise zu planen. Wir möchten, wenn es der Wind dann zulässt, hinter den Inseln im flachen Wasser, weiter Richtung Norden segeln.
Wir suchen Fahrrinnen und schauen nach den Gezeiten für die untiefsten Abschnitte. Als wir die Strecke endlich geplant haben passiert das was sich schon lange abzeichnete, das Wetter schlägt um. Kein Wind mehr zum Segeln. Und unter Motor wollen wir nicht weiter. Also bleiben wir noch ein paar Tage länger hier liegen. Schiffe kommen und gehen, wir arbeiten und hoffen auf ein besseres Wetterfenster. In dieser Zeit feiern wir schon drei Jahre Leben auf meerla!
Die Zeit läuft uns davon
Je länger wir warten umso weniger Zeit haben wir um weiter in den Norden zu segeln. Tage später, entscheiden wir uns umzukehren und zurück nach George Town zu segeln. Das Wetter macht uns einen Strich durch die Rechnung. Und uns läuft die Zeit davon, schliesslich wollen wir uns nicht zu spät auf den Rückweg in den Süden machen.
Also entschliessen wir uns am 7. Mai unser Vorhaben aufzugeben und wieder nach George Town zu segeln. In diese Richtung passt der Wind perfekt. Mit Westwind, keinen Wellen kommen wir gut voran und machen die Strecke zurück nach George Town in einem Tag. Wir ankern wieder ganz in der Nähe wo wir bei unserem letzten Besuch schon lagen. George Town hat uns wieder...
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