Rund um die Shelter Bay Marina
Hinten
Die Shelter Bay Marina in Panama, in der wir seit ein paar Wochen sind, ist etwas ab vom Schuss doch schön gelegen. Hätten wir nicht so viel Ärger mit der Organisation all unserer Dinge die zu erledigen sind, könnten wir es hier geniessen. Doch jetzt nach der Werftzeit sind wir erst mal so richtig fix und fertig. Das Kranksein und gleichzeitig 12-Stundentage am Schiff Arbeiten hat sehr viel Energie gekostet. Doch es bleibt leider keine Zeit uns zu erholen. In wenigen Tagen steht der Panamakanal-Transit an und wir dürfen Besuch empfangen.
Gleich hinter der Marina beginnt der Urwald und einen Teil seiner Bewohner können wir täglich hören - die Brüllaffen. So unternehmen wir - leider viel zu selten - eine Erkundungstour durch dieses Gebiet. Wir treffen auf viele ehemalige Militäranlagen, Zeugen aus kriegerischen Zeiten.
Aber der Wald ist sehr schön und wir begegnen vielen verschiedenen Tieren, von denen wir nicht bei allen wissen, wie die Tierart genau heisst. Wir freuen uns sehr über die Begegnung von Nasenbären, Brüllaffen, verschiedene Vögel wie Spechte oder Geier, Blattschneiderameisen, ein Eichhörnchen, spezielle Libellen und Schmetterlinge...
Mittendrin
Den Pool in der Marina nutzen wir viel zu selten, es fehlt uns die Muse dazu denn die Zeit drängt, der Kanaltermin gibt den Zeitplan vor. Doch Einkaufen muss auch sein und das geht hier von der Marina aus ganz praktisch. Wir können uns für den Gratisbus am Vortag eintragen und dann geht es am nächsten Morgen los. Die Fahrt dauert etwa eine halbe Stunde und führt durch den Regenwald, über die Brücke "Puente Atlantico", von der aus wir einen Blick auf die Gatun Schleusen des Panamakanals erhalten, weiter über holprige Strassen bis zu einem grossen Einkaufsgebiet in Colon. Die Einkaufsmöglichkeiten sind gut, so haben wir immer einen gut gefüllten Kühlschrank.
Wir sind Mitglied bei der Panama Posse, durch die wir einen guten Rabatt in der Marina erhalten, sowie Informationen rund um das Panama Posse Gebiet und das Blauwasserleben. So ist eine Veranstaltung geplant, bei der am Nachmittag Vorträge geboten werden und abends gibt es ein Essen für alle, jeder trägt etwas zum Buffet bei. Wir suchen die für uns interessanten Themen aus für die Vorträge und werden schwer enttäuscht. Die Vorträge sind eigentlich nur eine Werbeveranstaltung und liefern keinerlei wertvolle Informationen für uns, schade. Die Abendveranstaltung ist nett, aber viel zu laut, so dass wir bald unser ruhiges Zuhause aufsuchen.
Doch jetzt freuen wir uns erst mal sehr auf die Ankunft von Susanne. Sie besucht uns für zwei Wochen. Wir setzen uns mit einem Getränk beim Pool hin und warten auf ihre spätabendliche Ankunft. Juhu, da kommt ein Taxi gefahren und Susanne steigt aus - diesmal mit den Koffern...
Wie schön, sie wiederzusehen!
Davor
Die wenigen verbleibenden Tage bis zur Kanaldurchfahrt sind gefüllt mit letzten Arbeiten und Organisation der neuen Notraketen. Da unsere alten abgelaufen sind, müssen Neue her. Doch seit wir hier sind, machen wir bei der zuständigen Person Druck, dass diese nun geliefert werden. Nichts passiert. Am Ende gehen wir zum Chef der Anlage und auf den letzten Drücker, wiederum mit permanentem Nachfragen, erhalten wir noch einen Teil der Notraketen.
Leider wird uns die Shelter Bay Marina nicht in toller Erinnerung bleiben, denn die Organisation von all unseren Anliegen war so mühsam, dass das hier gar nicht beschreibbar ist. Das würde wohl ein ganzes Buch füllen. Dazu gehört auch die Sache mit der zerkratzen Luke (siehe Bericht). Denn vor mehr als zwei Wochen wurde uns versprochen, dass das von Seite Werft in Ordnung gebracht wird, was das auch immer heisst. Doch obwohl trotz mehrfachem Nachfragen nichts geschah, haben wir am Ende noch den Chef eingeschaltet. Auch er versprach uns, sich darum zu kümmern und zu unserem Boot zu kommen. Alle kennen den Kanaltermin und wissen, dass wir die Marina verlassen. Spielen sie deshalb auf Zeit?
Doch jetzt ist er da, der Tag der Kanaldurchfahrt! Am Nachmittag soll es losgehen. Also auf ins Office, um die offenen Rechnungen zu bezahlen. Nach erneut vielen Diskussionen haben sie endlich verstanden, dass wir einen Teil nur bezahlen, wenn unsere beschädigte Luke wieder in Ordnung gebracht wird. Oh, jetzt wollen sie doch plötzlich etwas machen. Aber sie wissen wohl nicht wie, wer, wann... Auch der Chef wird noch vorbeikommen, versprechen die Damen. Bis wir wenige Stunden später die Marina verlassen, geschieht nichts dergleichen, auch sehen wir keinen Chef mehr, also tschüss, diese Luke Geschichte ist noch nicht zu Ende, aber wir freuen uns jetzt erst mal auf den Panamakanal...
Gefällt dir dieser Logbucheintrag? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende. Wir freuen uns sehr darüber!