Panama-Stadt und Vorbereitung der Pazifiküberquerung

Panama-Stadt und Vorbereitung der Pazifiküberquerung

2023, Vorbereitung, Blauwasserleben, Liegeplätze, Ankern, Landausflüge, Panama
Wir besuchen Panama-Stadt und bereiten uns und meerla für die Pazifiküberquerung vor.

Vom Balboa Yacht Club nach La Playita

Nach einer erholsamen Nacht, wir waren wohl alle zu erschöpft um uns am Schaukeln zu stören, ging es am frühen Morgen an Land um die Nacht am Mooringball zu bezahlen. Um an Land zu kommen kann man über Funk den Yacht Club rufen und wird dann abgeholt. Sehr praktisch! An Land entsorgen wir unseren Abfall und erkunden die unmittelbare Umgebung.

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Wieder zurück auf der meerla verlassen wir den Balboa Yacht Club und fahren unter Motor dem Amador entlang, eine lange künstliche Landzunge welche die Ein- und Ausfahrt zum Panamakanal schützen soll. Heute ist es die Vergnügungsmeile der Stadt. Vorbei am Biomuseum umrunden wir die Isla Flamenco und können einen ersten Blick ins Ankerfeld von Panama-Stadt werfen.

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Ein kräftiger Wind bläst uns entgegen und wir entschliessen uns umzukehren und einen Ankerplatz vor der La Playita Marina zu suchen. Hier fahren zwar die grossen Schiffe auf ihrem Weg vom und zum Panamakanal an uns vorbei, dafür sind wir gut vor dem Wind und den Windwellen geschützt. Ein weiterer Vorteil ist das gute Dinghi Dock in der Marina.

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Umgebung entdecken

Es ist der 14. Februar als wir uns auf den Weg machen unsere unmittelbare Umgebung zu erkunden. Die Aussicht vom Amador in Richtung Panama-Stadt ist beeindruckend und ein riesiger Unterschied zur ländlichen Karibikseite von Panama. Wir liegen vor einer Grossstadt vor Anker!

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Von der La Playita Marina geht es zu Fuss vorbei an vielen kleinen Shops bis zur Isla Flamenco, wo gemäss Google Maps die gut bewertete Dolce Idea Gelateria sein soll. So viel laufen in der Hitze von Panama ist nicht die liebste Beschäftigung von meiner Schwester, Susanne, die noch zu Besuch ist. Angekommen am Ziel gibt es für Nelly und mich einen Frappuccino und ein Eis für Susanne. Dabei betont sie steht, dass sie eigentlich nicht der süsse Typ ist. Geschmeckt hat es dennoch!

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Shopping und Sightseeing

Wir starten ein Programm für die Ladies, welches besonders Susanne sehr gefällt. Nelly braucht neue Kleider und die hoffen wir in der Albrook Mall zu finden. Die Mall ist die grösste von Mittelamerika, da muss doch was zu finden sein? Mit dem Taxi und Susanne als Einkaufsberaterin ziehen wir los. Die Mall ist wirklich gigantisch gross. Und in der gut gekühlten Mall wird Susanne plötzlich ganz munter und zieht uns von einem zum nächsten Geschäft. Nelly muss schnell feststellen, dass die aktuelle Mode in Panama sehr kurz und klein ist. Gar nicht nach ihrem Geschmack!

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Ausgehungert suchen wir zur Mittagszeit den Food Bereich der Mall auf und stärken uns für die nächste Runde. Gefunden haben wir leider nicht wirklich was, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Nach einem anstrengenden Shopping Tag fahren wir mit dem Taxi zurück zu meerla.

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Am nächsten Tag steht Kultur auf dem Programm. Wieder mit dem Taxi, wir werden immer besser im Preis verhandeln, geht es zur Altstadt von Panama-Stadt. Wir spazieren durch kleine Gassen und über grosse Plätze und besuchen viele der unzähligen Boutiquen und Souvenirgeschäften. Immer auf der Suche nach Kleidern für Nelly. Wir finden zwar keine Kleider für Nelly, dafür einen Panama Hut für mich. Nach zähen Verhandlungen über den Preis schenkt mir Susanne den Hut, vielen Dank dafür!

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Die Tour durch die Altstadt macht uns durstig. Von der Pangaea Crew, Marianne und Uwe, welche bereits Panama-Stadt besucht hatten, nachdem sie bei uns von Bord gegangen sind, haben wir einen heissen Tipp bekommen.

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Mit Hilfe von Google finden wir das gesuchte Benissimo, ein Caffè/Eisdiele, und verköstigen den wohl leckersten Frappuccino seit Bonaire. Susanne bleibt beim Eis und findet auch dieses sehr lecker. Hier sind wir bestimmt nicht zum letzten Mal gewesen...

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Noch immer auf der Suche nach Kleidern besuchen wir die Luxus Mall Multiplaza Pacific Panama. Doch wir haben kein Glück. Nun, kein Glück bei den Kleidern. Susanne findet eine Ledertasche die ihr gefällt und kauft diese. Uns fällt auf, ist Susanne bei den heissen Outdoor Aktivitäten doch eher zurückhaltend, blüht sie beim Einkaufen in den kühlen Malls so richtig auf. So vergehen die gemeinsamen Tage mit ihr viel zu schnell und es ist wieder Zeit uns von Susanne zu verabschieden. Doch sie verspricht uns, dass sie bald wiederkommt. Auch wenn sie dafür um die halbe Welt fliegen muss. Wir freuen uns schon darauf!

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Der Alltag hat uns zurück

Wieder zu zweit auf dem Schiff, fallen wir zurück in den Arbeitsalltag. Lange liegengebliebenes wird aufgearbeitet, Berichte geschrieben, meerla aufgeräumt und gereinigt und wir starten mit den Vorbereitungen für die Pazifiküberquerung.

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Doch bevor wir den Pazifik überqueren können muss unser Motor in Ordnung sein. Nachdem wir in der Shelter Bay Marina die ganze Übung abgebrochen hatten, starten wir hier einen neuen Versuch. Gleich bei der La Playita Marina befindet sich Narval Marine, ein offizieller Volvo Penta Händler und Servicestelle. Wir gehen vorbei, doch der Serviceleiter ist nicht im Büro. Wir bekommen seine Visitenkarte und ich schreibe ihm eine WhatsApp. Bald kommt eine Antwort, ein Techniker wird vorbeikommen und sich unseren Motor anschauen.

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Eigentlich sind alle Probleme schon lange bekannt und können vermutlich im System von Volvo Penta nachgelesen werden. Doch als der Techniker kommt, sogar gleich zwei davon, erklären wir geduldig nochmals die ganze Geschichte. Ein paar Schrauben werden gelöst und schnell ist klar, dass die flexible Kupplung zwischen Motor und Saildrive defekt ist. Bei einem Motor mit so wenigen Betriebsstunden sei das überhaupt nicht normal, sagt uns der Techniker. Ein Garantiefall ist es dennoch nicht, auch wenn wir das Problem schon seit Monaten mit uns herumtragen und noch während der Garantiezeit gemeldet hatten. Doch es nützt alles nichts, wir müssen das Teil ersetzen.

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Wir gehen in der Markhalle in der Altstadt einkaufen und besuchen einen Strassenmarkt in der gleichen Gegend. Viele Touristen kommen wohl nicht hierher und man trifft auf einige merkwürdige Gestalten. Doch wir fühlen uns sicher und finden es spannend mal abseits der touristischen Routen unterwegs zu sein und das echte (leider auch arme) Panama kennenzulernen.

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Wenige Tage nachdem der Volvo Techniker an Bord war, kommt die erlösende Nachricht. Die Ersatzteile sind aus den USA eingetroffen. Wir bekommen in der La Playita Marina einen Hafenplatz und verlegen uns für die anstehenden Arbeiten in die Marina. Der Platz in der Marina ist nicht sehr ruhig und wir binden meerla mehrfach neu an bis wir einigermassen zufrieden sind. Zwei bis drei Techniker kommen an Bord und kümmern sich um unseren Motor. Damit der Boiler nicht ausgebaut werden muss, welcher über dem Motor angebracht ist, verschieben sie den Motor nur mit Muskelkraft in eine Position wo die Arbeiten durchgeführt werden können. Zwei Tage später läuft unser Motor wieder rund und ohne das komische Geräusch von der defekten Dämpferplatte. Das lässt uns nun hoffen, endlich ruhe zu haben mit unserem grünen Monster.

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Einkaufen bis (fast) nichts mehr rein geht

Wir verlängern unseren Aufenthalt in der Marina. Es ist einfach viel zu bequem. Fliessend Wasser und man kann einfach schnell von Bord gehen. So steht nun das Proviantieren für den Pazifik auf dem Programm.

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Mit dem Taxi fahren wir von einem zum anderen Supermarkt und kaufen ein was wir tragen können.

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Wir stapeln die Einkäufe in der Gästekoje und im Technikraum bis kaum mehr etwas reinpasst. Doch wir haben noch lange nicht alles, was auf unserer Liste steht. Panama ist kein Billig-Land, aber auch nicht teuer. Gegenüber Französisch-Polynesien hingehen soll es hier richtig billig sein. Also bunkern wir weiter. Ein Vorteil mit dem Taxi unterwegs zu sein ist, dass man schnell und bequem an verschiedene Punkte in Panama-Stadt kommt. Wir leisten uns diesen Luxus.

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Ein weiterer Luxus den wir uns gönnen ist für meerla. Wir lassen das ganze GFK-Deck von zwei Arbeitern, die ihre Dienste in der Marina angeboten haben, polieren. Nach über vier Jahren Tropen-Sonne war das Deck ziemlich dumpf. So bekommt meerla eine Politur und später eine ordentliche Wäsche. Sauber, frisch poliert und verproviantiert verlassen wir die Marina.

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Nicht ohne vorher an der Tankstelle noch den Dieseltank voll zu machen. Schliesslich haben wir eine lange Strecke vor uns. Und ob wir in Galapagos auftanken können wissen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

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Natur pur

Unsere Freunde Marianne und Uwe von der Pangaea sind in der Zwischenzeit auch durch den Kanal gekommen und ankern ganz in der Nähe von uns vor der La Playita Marina. Als wir Vorschlagen den Parque Natural Metropolitano zu besuchen sind sie begeistert mit dabei. So nehmen wir uns ein Taxi und lassen uns zum Eingang des Parks fahren. Für 5$ Eintritt pro Person geht es in den Park und wir machen uns zu Fuss auf den Weg. Ein Kiesweg führt durch den Wald. Als erstes kommen wir an einen Teich mit Sumpfschildkröten und Jesus-Echsen. Wir schauen diesen Echsen, die über das Wasser laufen können eine Weile fasziniert zu.

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Weiter entdecken wir viele verschiedene Vögel und Schmetterlinge und allerlei tropische Pflanzen. Am höchsten Punkt angekommen bestaunen wir die Aussicht nach Panama-Stadt und zum Panamakanal.

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Als wir weitergehen wollen kommt ein Nasenbär aus dem Gebüsch und schaut neugierig in der Mülltonne nach ob vielleicht etwas zu Essen für ihn angefallen ist. Pech gehabt kleiner Freund.

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Auf dem Rückweg entdecken wir dann Brüllaffen in den Bäumen. Gut getarnt sitzen sie auf den Bäumen und schauen manchmal zu uns hinunter. Es ist wunderbar in so unmittelbarer Umgebung zu einer Grossstadt noch so viele Tier sehen zu können. Wir empfehlen jedem der nach Panama kommt ein Besuch in diesem Park. Er war sein Geld wert!

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Endspurt

Unsere 90 Tage in Panama neigen sich langsam dem Ende entgegen. Und es gibt noch so viel zu tun! Doch langsam haben wir alle Einkäufe zusammen und beginnen diese im Schiff zu verstauen. Alles wir beschriftet und in unserem Stauplan erfasst, damit wir später noch eine Idee haben, was wo zu finden ist und wann es abläuft. Zum Glück wird auch noch die eine Gasflasche leer und wir können diese noch füllen lassen. Dafür fahren wir, wieder mit dem Taxi, durch halb Panama. Irgendwo im Nirgendwo ist dann die Firma wo wir die Flasche füllen lassen können. Nun, wir können sie nicht selber füllen, das übernimmt unser Taxifahrer. Den mit Flip-Flops gibt es kein Zutritt zur Füllstation. So warten wir vor dem Tor, bis der Taxifahrer mit der gefüllten Flasche zurückkommt. So wird das füllen einer Gasflasche für uns zu einem Ausflug durch Panama.

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So langsam sind wir bereit für die Abfahrt. Ein gutes Wetterfenster ist aber im Moment noch keines in Sicht. Also machen wir einen, wir vermuten, letzten Ausflug zur Albrook Mall. Doch dieses Mal nehmen wir nicht das Taxi, wie wir das eigentlich immer gemacht haben, sondern fahren mit dem öffentlichen Verkehr hin. Der Bus ist fast leer als wir einsteigen. Wir machen einen Zwischenhalt bei Islamorada Internacional, wo wir hoffen eine Gastlandflagge für Französisch-Polynesien zu finden. Leider haben sie keine mehr und wir ziehen unverrichteter Dinge weiter.

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Mit dem nächsten Bus fahren weiter bis zur Albrook Mall, das heisst bis zum grossen Busbahnhof von Panama-Stadt. Von dort ist es ein kurzer Fussmarsch zur Mall, eine freundliche einheimische Dame hilft uns den richtigen Weg zu finden.

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Gezielt steuern wir die Geschäfte an wo wir hoffen noch die letzten paar Punkte auf unserer Einkaufsliste erledigen zu können. Nicht ohne einen Zwischenhalt bei Häagen-Dazs für einen letzten Frappuccino.

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Das Wetterfenster für die Abfahrt ist noch immer nicht in Sicht. Wir nutzen die Zeit um meerla vorzubereiten und für einen letzten Ausflug in die Altstadt. Faul wie wir sind nehmen wir wieder ein Taxi, statt dem günstigen öffentlichen Bus. Es geht einfach viel schneller.

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Gezielt laufen wir zum Benissimo und bestellen uns einen letzten richtig guten Frappuccino. Nun sind wir bereit für die grosse Reise über den Pazifik, die Spannung steigt...

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