Der verlorene Tag - Niue nach Tonga

Der verlorene Tag - Niue nach Tonga

2023, Passagen, Ankern, Menschen, Pazifik
Nach nur einer Woche verlassen wir Niue in Richtung Tonga. Es zeichnet sich ein perfektes Wetterfenster fü ...

Wir segeln in die Nacht

Mit etwas Wehmut sehen wir zu, wie Niue hinter uns immer kleiner wird während sich die Sonne vor uns langsam dem Horizont nähert. Haben wir doch den kleinen Inselstaat mitten im Pazifik mit seiner atemberaubenden Natur und den freundlichen Menschen in der kurzen Zeit schon liebgewonnen.

Als wir aus dem Windschatten der Insel kommen nimmt der Wind auf 22 Knoten zu. Wir haben vorsorglich das Grossegel nur im zweiten Reff gesetzt, das passt. Die Genua rollen wir noch bis zum dritten Reff auf, so können wir entspannt in die Nacht. Es ist wunderbares Segeln, so darf es weitergehen.

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Ein Tag - ohne uns!

Es ist angenehmes Segel, wie wir es im Pazifik nur selten hatten, der Wind ist sehr konstant und die Welle bleibt angenehm. Wir sind wieder im Überfahrts-Rhythmus und der Bordalltag hat uns wieder. Ausguck halten, Wind, Richtung und Segelstellung kontrollieren, der Tag fliesst nur so dahin. Es kommt die nächste Nacht und der nächste Tag ohne dass wir ein anderes Schiff sehen oder irgendetwas passiert, so darf es weitergehen. Ein Tag vor Ankunft entscheiden wir um Mitternacht, dass dieser Tag für uns nie existiert hat. Wir überqueren die von Tonga nach Osten verschobene Datumsgrenze und springen vom 29. auf den 31. Oktober. Der 30.10.2023 hat für uns also nie existiert, irgendwie komisch.

Die Ankunft

Nach der dritten Nacht sehen wir am frühen Morgen ein AIS-Signal auf dem Kartenplotter. Es ist ein Taiwanesischer Fischer, der uns aber ausweicht, so dass wir in Ruhe weitersegeln können. Interessant wird es, als hinter dem Fischer plötzlich weitere AIS-Signale auftauchen. Mit Hilfe unserer Liste finden wir heraus, dass diese keinem Land zugeordnet sind. Sehen können wir auch nichts im Wasser. Vermutlich markiert der Fischer damit sein Fischgerät. Uns solls recht sein, so können wir sie auch besser sehen.

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Eine Weile später kommt die Insel Tongatapu in Sicht. Auf der Nordseite der Insel liegt Nuku'alofa, die Hauptstadt des Königreichs Tonga, wo auch der König mit seiner Familie lebt. Hier wollen wir einklarieren. Vor dem Pass nehmen wir die Segel runter und schlängeln uns durch das Riff in die Lagune. Bei der kleinen Insel Pangaimotu werfen wir das erste Mal den Anker und begrüssen unsere Freunde Marianne und Uwe von der Pangaea, die schon eine Weile hier sind. Sie eröffnen uns auch gleich, dass sie heute in Richtung Neuseeland weitersegeln. Für uns ist es dafür noch zu früh, und so heisst es nach einem kurzen Gespräch auch schon wieder Tschüss sagen. Wir werden uns bestimmt in Neuseeland wiedersehen...

Ich funke den Hafen von Nuku'alofa an um herauszufinden wie es mit dem einklarieren funktionieren soll. Sie weisen uns an in den Hafen zu kommen und dort festzumachen oder zu ankern. Also fahren wir in den kleinen Hafen, und da wir den Tiefenangaben der Karten nicht trauen und nicht sehen, wie wir an Land festmachen sollen, ankern wir einfach in der Mitte des Hafens.

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Kurze Zeit später winken uns von Land die Beamten zu. Ich fahre mit dem Dinghi rüber und hole sie an Bord. Wir werden über unsere Reise ein wenig ausgefragt und ein Stapel Papiere werden ausgefüllt. Irgendwann ist die erste Gebühr für die Biosecurity fällig. Doch wir haben ja noch kein Geld von Tonga. Also gehe ich mit den Beamten von der Biosecurity an Land. Diese fahren mich mit dem Auto zum nächsten Geldautomaten wo ich Geld beziehen kann. Zurück beim Dinghi bezahle ich die Gebühr und die Beamten der Biosecurity ziehen ihrer Wege.

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Zurück auf der meerla warten noch weitere Beamte zusammen mit Nelly. Alle sind vergnügt und der Papierkram ist auch schon erledigt. Wir drücken dem nächsten Beamten noch eine kleine Gebühr in die Hand für das «nicht» Entsorgen unseres Mülls. Wir haben kaum etwas und das wenige muss er heute nicht mitnehmen. Ich bringe die verbliebenen Beamten an Land – juhu – wir sind offiziell im Königreich Tonga einklariert.

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Gerade als wir den Anker einholen wollen, Funkt uns ein Schlepper an. Wir seien im Weg und sollen doch bitte aus dem Weg gehen. Kein Problem, mein Freund, wir sind gerade dabei den Hafen zu verlassen. Wir fahren zurück zum Pangaimotu und suchen uns einen schönen Ankerplatz für die Nacht. Nachdem der Anker sitzt und wir fertig sind mit aufräumen, setzen wir uns ins Cockpit, und gönnen uns einen Ankertrunk.

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