Zu Besuch in Mittelerde – Hobbiton im Auenland

Zu Besuch in Mittelerde – Hobbiton im Auenland

2024, Blauwasserleben, Landausflüge, Neuseeland
Wir spazieren durch Hobbiton und erfahren spannende Details zu den Kniffs der Filmindustrie, bevor es weit ...

Ab in den Norden

Nach einem kurzen Besuch der Government Gardens mit dem interessanten Gebäude, das ein ehemaliges Badhaus war und heute nach Erdbebenschäden wieder instandgesetzt wird, verlassen wir Rotorua nach drei schönen, erlebnisreichen Tagen wieder in Richtung Norden. Was wir alles erleben durften, findet ihr im vorherigen Logbuchbeitrag. Doch heute wird es nochmals besonders spannend.

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Wir geniessen die Fahrt durch die schöne Landschaft mit dem heutigen Ziel des Hobbiton Movie Sets. Ein Teil der Filmszenen für die Filme «Herr der Ringe» und «Hobbit-Trilogie» sind hier gedreht worden.

Hobbiton

Wir kommen mit unserem Auto beim The Shire's Rest etwa eine halbe Stunde vor unserem reservierten Termin für die Führung durch Hobbiton an. Hier tummeln sich sehr viele Touristen und alles ist gut organisiert. Wir erfahren, wo wir wann sein müssen und beobachten bis dahin das Geschehen um uns herum. Um halb eins geht es für uns los, wir steigen mit viel Vorfreude in den Car und fahren durch eine wunderbare, grüne und hügelige Landschaft.

Nach etwa zehn Minuten Fahrt erreichen wir das «Ortsschild» Hobbiton und steigen aus. Wir sind eine Gruppe von etwa 40 Personen und eine quirlige junge Dame führt uns über das Gelände und erzählt viele interessante Details.

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1998 wurde per Helikopter aus der Luft nach einem idealen Filmset gesucht und die Schaffarm im Herzen der Waikato-Region entdeckt. Die Landschaft passte gut zur Beschreibung des Auenlandes und war eine unberührte Gegend ohne zivilisationsspuren. Und so war ein Zuhause für die Hobbits gefunden.

Ein Jahr später wurde die Idee für Hobbiton in die Tat umgesetzt. Nach 9-monatiger Arbeit wurden die Dreharbeiten für «Herr der Ringe» innerhalb 3 Monaten durchgeführt. 39 Hobbit-Holes wurden aus Holz und Styropor hergestellt, ebenso die Brücke und die Mühle, die aus Gerüst und Styropor gebaut wurden.

Alles musste streng geheim gehalten werden, nach aussen durfte nichts bekannt werden, was aber nicht vollständig gelang. Nach den Dreharbeiten von «Herr der Ringe» wurde vieles wieder abgerissen, nur noch ein paar wenige Sperrholzfassaden sind stehen geblieben.

Doch mit den Fans wurde nicht gerechnet. Als die herausfanden, wo Hobbiton liegt, kamen über 200'000 Leute und sind einfach auf der Farm umhergewandert. So begannen die ersten Führungen.

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2009 kehrte der Filmzirkus zurück um die «Hobbit-Trilogie» zu verfilmen. Doch der Farmer, die Familie Alexander, der das Land gehört, hat die Bedingung gestellt, dass dieses Mal die Bauten fest installiert und mit wertvolleren Materialien gebaut werden. Und dass dieses Set anschliessend dauerhaft bestehen bleibt um weiterhin Führungen anbieten zu können.

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Da stehen wir nun und erfahren so einiges über die Tricks und Kniffs, wie sie diese Filme gedreht haben. Es wurde sehr viel mit Perspektive gearbeitet, damit im Film die Grössenunterschiede zur Geltung kommen. So gibt es drei verschiedene Türgrössen, damit die Schauspieler entweder wie Hobbits oder wie Menschen wirken. Oder dass Gandalf und Bilbo in Wirklichkeit den Sonnenaufgang bestaunen, nicht den Sonnenuntergang. Denn das Auenland-Dorf Hobbingen in Mittelerde ist nach Osten ausgerichtet. Da wird dann die Aufnahme einfach rückwärts abgespielt, damit es aussieht wie ein Sonnenuntergang...

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Wir werden durch das bezaubernde Dorf des Hobbiton Filmsets geführt, ein Ausflug ins Auenland mit üppigen Weiden. Und wir staunen über die unglaubliche Liebe zum Detail. Da liegt Gemüse im Garten oder der Salami wird auf dem Tisch aufgeschnitten, dort hängt die Wäsche an der Leine, das Schachbrett steht zum Spielen bereit, der Brot-Stand wartet auf Kundschaft, in der Molkerei steht der Käse bereit - es ist unglaublich und richtig schön zum Anschauen.

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Über Bilbo Beutlins Höhle steht ein prächtiger Baum. Dieser hat eine besondere Geschichte. Für die Verfilmung der Hobbit-Trilogie passte der Baum nicht mehr, da diese geschichtlich vor Herr der Ringe spielen. Ein jüngerer Baum wurde nicht gefunden, so haben sie kurzerhand einen künstlichen Fiberglasbaum aus Taiwan hingestellt. Doch bei der Lieferung haben dem Regisseur die Farben der Blätter nicht gepasst und wurden von einer Schar von Arbeitern in einer Express-Aktion alle neu angemalt!

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Wir kommen an vielen bezaubernden Hobbit-Behausungen vorbei, die wir aber leider nur von aussen betrachten können. Doch Überraschung! Seit zwei Monaten stehen für die Besucher zwei komplett ausgestattete Hobbit-Heime zum Hineingehen zur Verfügung. Es sind zwei identische Hobbit-Holes, die unsere nun zweigeteilte Gruppe betreten darf und wir uns die detailreichen Innenräume ansehen dürfen. Ja, man darf sie nicht nur ansehen, man darf sich auch an den Tisch setzen oder Dinge anfassen. Wir könnten uns hier noch lange umsehen, so schön ist alles gemacht, doch die nächste Gruppe wartet schon.

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Weiter geht unsere Tour, die man übrigens nur geführt machen kann, am Millhouse vorbei über die doppelbogige Steinbrücke bis zum berühmten Green Dragon Inn. Das ist der Abschluss unseres Mittelerde Rundganges und wir bekommen im Schankhaus ein Getränk serviert.

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Vom Green Dragon Inn geht es den Weg zurück zum Car, wo die über 2-stündige Tour mit der Rückfahrt endet. Der Eintritt dafür ist mit 120 NZD pro Person nicht ganz günstig, aber wir finden, dass es sich lohnt. Es ist eine sehr schön gemachte Anlage, die einem in eine ganz andere Welt versetzt. Ein einmaliges Erlebnis, das wir nur weiterempfehlen können.

Hamilton

Nach diesem netten Besuch von Hobbiton fahren wir Richtung Norden nach Hamilton. Da wir noch etwas Zeit haben, möchten wir die Hamiltons Gardens besuchen. Das ist eine sehr schöne Anlage mit freiem Eintritt. Wir schlendern durch unterschiedlichste Gärten, einzelne Areale mit immer wechselnden Themen. Der Indische Garten gefällt uns sehr gut, im italienischen Renaissance Garten kommen etwas Heimatgefühle auf und der englische Tudor Garten ist – sehr englisch eben.

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Der Surreale Garten ist lustig und im Te Parapara (Maori-Garten) begegnen wir furchteinflössenden Gestalten.

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Es ist nicht alles nach unserem Geschmack und uns reicht die Zeit auch nicht um alle Gärten anzuschauen, denn die Anlage schliesst um 17 Uhr.

So fahren wir zu unserer letzten Unterkunft auf dieser Tour, bevor es am nächsten Tag mit kleinen Umwegen nach Hause geht.

Piha

Allan fährt ja zum Glück gerne Auto und ich geniesse es mitzufahren und einfach aus dem Fenster zu gucken. Im Auto ist Allan der Steuermann und ich die Navigatorin. So lotse ich uns heute, nach dem wir Auckland passiert haben, an die Westküste nach Piha. Die Fahrt geht durch den schönen Waitakere Ranges Regional Park bis zum Ort.

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Piha ist bekannt für seine schwarzen Strände und die anrollenden Wellen aus der Tasmansee um zu Surfen. Wir spazieren etwas dem Strand entlang, bis wir zur Taitomo Insel kommen, wo es einen natürlichen Durchgang im Felsen hat. Dieser Tomo (Durchgang auf Maori) wird von den Fischern schon lange und noch heute genutzt, um vor dem Felsen Fischen zu gehen.

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Omeru

Auf unserer weiteren Fahrt nach Hause, die heute nicht auf direktem Weg stattfindet, kommen wir am Omeru Reserve vorbei. Eine gute Gelegenheit ein paar Schritte zu gehen vom langen Sitzen im Auto. Vom Parkplatz geht es den Hügel hinunter und als erstes durch eine Schleuse um die Schuhe zu desinfizieren. Solche Anlagen sind hier immer wieder anzutreffen. Mit diesen Massnahmen wird versucht, dass die Verbreitung gewisser Bakterien eingeschränkt wird, die einzelne Bäume absterben lassen. Natürlich respektieren wir das und reinigen unsere Schuhe. Wir machen eine kleine Wanderung durch diese Grünanlage, die weitgehend aus dem typischen Neuseelandwald besteht. Wir gehen dem Omeru Bach entlang und lassen die herrliche Stille auf uns wirken. Es ist kein spektakulärer Ort, einfach ein netter Spaziergang im Grünen, bevor unsere Fahrt weiter geht.

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Wir kommen bei Wellsford wieder auf die Süd-Nord Hauptverbindung und entscheiden uns von da aus direkt nach Opua zurück zu fahren. Abends kommen wir glücklich und mit sehr vielen Eindrücken Zuhause an und haben wieder Energie um in den nächsten Tagen weiter an meerla zu Arbeiten.

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