Skurrile Kokosnussfrage - Tongatapu

Skurrile Kokosnussfrage - Tongatapu

2024, Blauwasserleben, Liegeplätze, Ankern, Kochen/Essen, Menschen, Landausflüge, Tonga
Spannende Erfahrungen in Tongatapu, dem Königreich Tonga. Von herumliegenden Messern, der ultimativen Koko ...

Behördenkram

Kaum am Anker in Tonga und noch nicht mal einklariert, erhalten wir im Ankerfeld Besuch von einer Walmutter mit Kalb, was für eine schöne Begrüssung!

tonga-tongatapu-buckelwal-am-anker

Das Einklarieren gestaltet sich dieses Mal schwierig. Niemand reagiert auf unser Anfunken des Hafens. So entscheiden wir uns am Montag in den Hafen zu fahren und machen rückwärts am Q-Dock fest. Zufällig kommt der Hafenmeister vorbei und fragt, wie lange wir hierbleiben wollen. Wir sagen, dass wir nur kurz zum Einklarieren hier sind. Er meint darauf: aha, dann informiere er den Zoll. Wie praktisch, dann können wir warten, bis die Behörden an Bord kommen. Doch nichts passiert. Da wir ja wissen, dass wir nicht von Bord dürfen, bis alle Behörden bei uns waren, warten wir einfach weiter. Ein interessierter Neuseeländer schaut vorbei und fragt uns, woher wir kommen. Von Neuseeland, antworten wir und sagen, dass wir auf das Einklarieren warten, doch niemand kommt und wir nicht von Bord dürfen. Er ruft freundlicherweise dem Zoll an und der teilt uns mit, dass wir doch persönlich beim ihm vorbeikommen sollen. Ok. Wenn die das sagen, machen wir das auch.

tonga-tongatapu-meerla-hafen-einklarieren

Schnell ist der Zoll erledigt und dieser teilt uns mit, dass er die Biosecurity vorbei schickt, wir sollen auf dem Schiff warten. Gut, so spazieren wir zurück zu meerla und warten weiter. Kurz vor Feierabend ist immer noch niemand gekommen. Das wird wohl nichts mehr. Ich ziehe los und Allan bleibt auf dem Schiff, falls doch noch jemand kommt. Beim Zollbüro angekommen finde ich nur verschlossene Türen vor. Doch eine nette Angestellte, die gleich die Tür zuschliesst, fragt mich, was ich suche. Ich erkläre ihr die Situation und sie meint, ich müsse zu der anderen Zollabteilung, ein Haus etwas die Strasse hoch, links. Ich gehe dahin, doch auch hier ist alles bereits geschlossen. Eine Angestellte kommt zu einem Fenster, öffnet es und fragt mich, was ich suche. Ich erkläre unsere Situation erneut und sie telefoniert mit jemandem. Irgendwie versteht niemand, was wir wollen. Oder niemand weiss, was zu tun ist? Ich weiss es nicht. Jedenfalls nach langem hin und her sagen sie mir, dass ich zum grünen Gebäude auf der linken Strassenseite gehen soll. Da stehen alle Türen offen, aber niemand ist da. Vor der Tür ist ein Auto geparkt und ein Mann sitzt darin, der mich fragt, ob er mir helfen könne. Ich erkläre zum Dritten mal, was mein Problem ist und er ruft wieder jemanden an. Aha dieses Mal ist es die richtige Person. Denn sie sagt, dass heute niemand mehr kommt, aber morgen, nachdem sie das Kreuzfahrtschiff erledigt haben, werden sie bei uns vorbeikommen, also gegen 9 Uhr. Na wunderbar, dann bleiben wir halt noch eine Nacht an dieser verrosteten Spundwand und ich gehe zu meerla zurück.

tonga-tongatapu-meerla-hafen-heck

Tonga – es läuft alles nicht so organisiert, dafür sind die Menschen sehr hilfsbereit. Wie eben erlebt, hat jeder versucht mir zu helfen und das nach seinem Feierabend.

Am nächsten Morgen ist auch um 10 Uhr noch niemand gekommen. Wir warten mal noch, das wird schon noch klappen. Eine Stunde später ist es dann soweit, da kommt mal der Quarantäne-Officer vorbei und später noch das Gesundheitsministerium. Puh, endlich alles erledigt. Das war unser bisher längstes und mühsamstes Einklarieren und ganz anders als letztes Jahr, wo alles in kürzester Zeit wunderbar funktioniert hatte.

Wir verlassen den Hafen und legen uns infolge von Südwind in Ortsnähe vor Anker, um ruhig zu liegen.

Angekommen

Wir dürfen uns also frei in Tonga bewegen und wollen darauf mit einem Eiscafé im Friends Cafe anstossen. Dafür gehen wir in die Stadt und können auf dem Rückweg unsere Vorräte an Gemüse und Früchte auffüllen.

tonga-tongatapu-nelly-kaffee-friends

Es ist einfach nur herrlich wieder hier zu sein. Warmes, schönes Wetter, türkises Wasser, freundliche Menschen und überhaupt geniessen wir es wieder vor Anker zu liegen. Die lange Pause in Neuseeland hat uns gutgetan, wir schätzen das Blauwasserleben wieder sehr und lassen es uns gut gehen mit leckerem Essen und selbstgemachtem Milchkaffee. Wir arbeiten diese Tage, schreiben Berichte und versuchen bei Social Media aktueller zu werden.

tonga-tongatapu-abendessen-sonnenuntergang

tonga-tongatapu-hausgemachtes-frappuccino

tonga-tongatapu-allan-videoschneiden

tonga-tongatapu-sonnenuntergang

Mission Diesel

Wir wollen unseren Dieseltank wieder auffüllen. Doch das geht hier nicht einfach mal so mit dem Schiff an eine Tankstelle fahren, denn diese gibt es nicht mehr. Tanken geht hier nur mit Kanistern. Wir ankern dafür gleich neben der Hafeneinfahrt, damit der Weg möglichst kurz ist. Denn wir werden mehrere Dinghi-Fahrten dafür benötigen. Aber zuerst werden die 60L Diesel aus den Kanistern, die wir an Bord haben, in den Tank geleert. Danach geht es ausgerüstet mit den 3 Kanistern und unserem Sackkarren an Land und zuerst mal zum Bankomaten. Denn mit Karte bezahlen ist hier nicht üblich oder oft gar nicht möglich.

Da der Bankomat entgegengesetzt der Tankstelle liegt, und wir offenbar für die Einheimischen skurril aussehen, hält einer an und fragt uns, ob er uns irgendwohin mitnehmen kann. In Anbetracht, dass wir noch einige Male zu Tankstelle gehen, nehmen wir das Angebot sehr gerne an. So sind wir schnell wieder beim Dinghi zurück und können auf meerla die nächsten 60L Diesel in den Tank umfüllen.

tonga-tongatapu-diesel-additiv

Jetzt kommt die nächste Runde, dieses Mal auf dem direkten Weg zur Tankstelle. Und es passen weitere 40L in den Tank. Jetzt ist der wieder voll und wir gehen ein letztes Mal um die zwei leeren Kanister noch zu füllen.

tonga-tongatapu-diesel-schleppen

Hier in Tonga steigen die Leute nicht aus ihren Autos aus, um zu tanken. Es hat immer Personal, das die Kunden bedient und das Geld entgegennimmt.

tonga-tongatapu-diesel-tanken

Aus lauter Gewohnheit, dass wir im «Tankstellenshop» bezahlen, gehe ich in das Gebäude und bin doch sehr überrascht. Da ist nichts ausser ein grosser Tisch mit einem Taschenrechner und einem Messer mit sehr langer Klinge! Eine Uhr, zwei Stühle und ein Gestell mit wenigen Flaschen Motorenöl. Das Geld liegt einfach so in einem Plastikkorb und die Buchhaltung besteht wohl aus einem Notizbuch. Quittungen gibt es hier keine. Brauchen wir auch nicht. Das Messer irritiert mich am meisten und es sieht aus, als ob es oft benutzt wird... Um Papaya zu schneiden? Oder Kokosnüsse zu öffnen? Das Rätsel bleibt für uns ungelöst doch hat es uns wieder einen erstaunlichen Einblick in ihre Lebensweise hier gegeben. Nicht auszudenken, was in anderen Ländern geschehen würde, wenn so ein grosses Messer und das Bargeld einfach so frei zugänglich herumliegen...

tonga-tongatapu-tankstellenshop

Die Kokosnussfrage

Wir wollen heute mehr von dieser Hauptinsel Tongatapu kennen lernen und gehen dafür zeitig an Land. Schon beim Dinghi festmachen werden wir von Taxifahrern gefragt, ob sie uns mitnehmen können. Der Zweite macht uns ein gutes Angebot und so steigen wir ein. Wollten wir doch zuerst ein Auto mieten, doch so kann nun auch Allan die Fahrt über die Insel geniessen. Mit etwas unsicherem Englisch unterhalten wir uns und fahren aus der Stadt heraus. Unser Taxifahrer Joe fragt, woher wir kommen? Aus der Schweiz. Ah, da gibt es Berge sagt er. Ja, antworten wir und freuen uns, dass es den Eindruck macht, als ob er wisse, wo die Schweiz ist. Und er fragt weiter: wie denn in unserem Land die Kokosnüsse schmecken? Äh, nein, wir haben keine Kokospalmen in unserer Heimat, ist unsere Antwort. Joe meint ganz erstaunt, nein? Ok, er weiss wohl doch nicht viel über die Schweiz, was auch völlig in Ordnung ist. Ist die Schweiz doch irgendwo auf der anderen Hälfte der Welt ein winziger Punkt. Doch uns beschäftigt diese Frage noch eine Weile. Was sagt sie aus? Kokosnüsse sind in vielen Ländern eine unverzichtbare Nahrungsquelle geworden. Wahrscheinlich können sich einige Polynesier gar nicht vorstellen ohne Kokosnüsse zu leben. Und unser Fahrer Joe hat Tonga noch nie verlassen. Wie soll er sich dann andere Länder vorstellen können?

Historische Wahrzeichen

Unser erster Halt ist beim Abel Tasman Landing Site ganz im Norden der Insel. An dieser Stelle besuchte Abel Tasman als erster Europäer die Hauptinsel Tongatapu im Jahre 1643. Hierfür wurde eine kleine Plattform mit einem Gedenkstein errichtet, von der aus wir einen schönen Blick in die Lagune haben.

tonga-tongatapu-abel-tasmans-landing-site

Weiter geht die Fahrt bis zu den Flughunden. Sie sind auch Bestäuber und Samenverbreiter und daher in Tonga eine sehr wichtige Art für das Ökosystem. Leider werden diese Tiere, die eine Flügelspannweite von bis zu einem Meter haben, ihres Fleisches wegen gejagt. Doch die Regierung von Tonga hat nun reagiert und einige Schutzmassnahmen zum Schutz der Flughunde ergriffen. So gibt es Gebiete, wo diese gut zu sehen sind, wie hier in Kolovai. Wir können sie in den Bäumen hängend beobachten und einen sehen wir fliegen.

tonga-tongatapu-flying-foxes

Joe fährt uns weiter in die Nähe des Tsunami Rocks, auch bekannt als Tōfā Korallen Felsen. Die letzten Meter gehen wir zu Fuss, denn der Weg ist nicht ideal für sein Auto. Das Gelände ist flach, links ist 100 Meter entfernt und weiter unten das Meer und hier vor uns ein riesiger Korallenblock! Wie kommt der hierher? Es ist der bisher grösste Tsunamifelsen, den man weltweit gefunden hat. Was für eine unglaubliche Wucht muss so eine riesige Welle haben, um solch ein Monster anheben zu können – unvorstellbar!

tonga-tongatapu-tsunami-rock

Er dient als Erinnerung an die zerstörerische Kraft der Natur und als Symbol der Widerstandsfähigkeit des tongaischen Volkes angesichts der Naturkatastrophen, die sie erleiden. Ein ganz in der Nähe gelegenes Dorf wurde 1917 von einem Tsunami völlig zerstört. Und der Tsunami von 2022, ausgelöst durch den Vulkanausbruch Hunga Tonga-Hunga Haʻapai, ist noch sehr präsent.

tonga-tongatapu-tsumani-rock-kueste

Wir sehen uns hier den schönen Küstenabschnitt an, bevor es weiter zu den Blow Holes 'Mapua 'a Vaea geht, was so viel wie das Flüstern von Vaea bedeutet. Hier krachen die Wellen des Pazifischen Ozeans in natürliche Kanäle in den Korallen und erzeugen Wasserfontänen, die bis zu 18m hoch werden. Ein beeindruckendes Naturschauspiel, das sich heute von der zahmen Seite zeigt, da es ruhiges Wetter ist, ohne hohen Wellen. Trotzdem schauen wir dem Spektakel etwas zu und geniessen es einfach hier zu sein.

tonga-tongatapu-mapua-vaea-blowholes

Wir fahren durch die Gegend und freuen uns, die Insel auf diesem Weg etwas kennenzulernen. Wir sehen schöne Häuser, die gemauert sind und sehen aber auch sehr viele winzigste Bauten, in der kaum eine Familie zum Wohnen Platz findet. Die Wände sind aus Holz, die nur mit Wellblech überdeckt werden. Von diesen ärmlich wirkenden Häuser gibt es viele. Was wir sehr oft beobachten ist, dass die Gebäude keine Türen oder Fenster haben. In den Fenstern finden sich noch irgendwelche Holzgestänge oder Lamellen und bei den Türen hängen einfach nur Stofftücher. Die Landschaft besteht aus vielen Palmen aber auch Grasland und einigen Anbauflächen von Gemüse und Wurzeln, die wir nicht alle kennen.

So kommen wir zum natürlichen Wunder von Polynesien, eine Kokospalme mit drei Köpfen. Dieser Palme wird nachgesagt, dass sie die einzige mit drei Köpfen in ganz Polynesien ist. Eine einzigartige Kokospalme also und wir können nicht behaupten, dass wir eine solche je gesehen haben.

tonga-tongatapu-3-headed-coconut

Wir sind nun östlich von Nuku'alofa, wo Captain James Cook 1777 Tonga zum dritten Mal betreten hat, als er den König von Tonga besuchte. Captain Cook wurde hier immer freundlich empfangen und verbrachte mehrere Wochen in Tonga. So hat er die Inselgruppe als «Freundliche Inseln» bezeichnet und diesen Namen wird heute noch für das Königreich Tonga verwendet.

tonga-tongatapu-captain-cook-landing-site

Wir fahren weiter der inneren Lagune nach, dann der Atoll-Einfahrt und weiter der Ostküste entlang, bis wir Ha'amonga 'a Maui Trilithon erreichen. Dieses faszinierende Monument hat unterschiedliche Überlieferungen. Doch Fakt ist, dass es drei Korallenkalksteine sind und jeder etwa 30 – 40 Tonnen wiegt. Es ist viele Jahrhunderte alt und ist von Legenden umwoben. Die eine sagt, dass es von König Tuʻitātui zu ehren seiner zwei Söhne im 13. Jahrhundert errichtet wurde.

Eine andere Geschichte lautet, dass diese drei grossen Steine errichtet wurden, um den polynesischen Seefahrern als Navigationshilfe zu dienen. Es gibt auch die Theorie, dass es eine astronomische Bedeutung hat, da es die Position des Sonnenaufgangs zu Sonnenwenden und Tagundnachtgleichen angibt.

Überlieferungen zufolge wurde das Denkmal von Maui errichtet, da man annimmt, die Steine sind zu schwer, dass sie von Menschen getragen werden können. Maui ist der grosse Volksheld in der polynesischen Mythologie und er soll viele Heldentaten verrichtet haben.

tonga-tongatapu-haamongaa-maui-trilithon-nelly

tonga-tongatapu-haamongaa-maui-trilithon-seite

Was auch immer die wahre Geschichte dazu ist, heute ist dieses Gebiet ein geschützter Nationalpark.
Hier ist auch der Maka Faakinanga, ein Stein um dagegen zu lehnen. Hier soll der Überlieferung zufolge der König gesessen haben, mit dem Stein im Rücken, so dass er von Hinten nicht angreifbar war und sich nach vorne verteidigen konnte.

tonga-tongatapu-maka-faakinanga-allan

tonga-tongatapu-maka-faakinanga

Wir besuchen die Anahulu Cave. Eine schöne Höhle, die im vorderen Bereich einen Badesee aus Süsswasser hat. Es ist das einzige Süsswasserbecken von Tongatapu. Wir sehen uns die Höhle nur an und verzichten auf das Baden. Die Höhle soll insgesamt mindestens 400m lang sein und zu anderen Höhlensystemen gehören. Der Eingang zur Höhle ist gut versteckt und sehr niedrig, danach öffnet sich ein schöner Raum. Wir bleiben im vorderen, beleuchteten Teil und erfreuen uns an dem klaren Wasser, in dem sich die Stalaktiten und Stalagmiten darin spiegeln.

tonga-tongatapu-anahulu-cave-stalaktiten

tonga-tongatapu-anahulu-cave-badesee

tonga-tongatapu-anahulu-cave-badesee2

tonga-tongatapu-anahulu-cave-aussicht

Wir gehen noch zum Strand hinunter, wo wir einen Blick auf die Ostküste und die benachbarte Insel 'Eua werfen.

tonga-tongatapu-anahulu-cave-strand

Nach so vielen Sehenswürdigkeiten macht sich bei uns ein Hunger bemerkbar und wir fragen unseren Fahrer, ob er einen Ort kennt, wo wir traditionelles Strassenessen bekommen können. Nach kurzem Überlegen fährt er weiter und wir gelangen zu einem Stand, wo wir gegrillte Hühnchenschenkel mit Maniok (Cassava) erhalten. Mh, es schmeckt sehr lecker...

Wir haben die wichtigsten Sehenswürdigkeiten gesehen und fahren zurück nach Nuku'alofa, wo wir uns von Joe verabschieden. Wir machen uns zu Fuss auf ins Friends Cafe und gönnen uns eine Abkühlung mit einem Eiskaffee.

Zurück auf meerla lassen wir diesen wunderbaren Tag ausklingen. Die Eindrücke und die Kokosnussfrage hallen noch nach.

Einkaufen im Hauptort

Die nächsten Tage sind Alltag mit Arbeiten und selten mal einem erfrischenden Bad im Meer, doch gar nicht so oft, denn es ist relativ kühl. Sowohl die Luft, wie auch das Wasser sind um die 24°C.

tonga-tongatapu-nelly-am-arbeiten

Zudem feiern wir unseren Hochzeitstag mit einem schönen Frühstück mit leckerem Zopf und am Nachmittag mit himmlischem Schokoladenkuchen und einem Milchkaffee.

tonga-tongatapu-hochzeittag-brunch

tonga-tongatapu-hochzeittag-kuchen

Wir wollen bald weiter in die Ha'apai Gruppe von Tonga und da es dort angeblich keine guten Einkaufsmöglichkeiten gibt, füllen wir hier unsere Vorräte noch auf und gehen zu Fuss in die Stadt.

Der grösste Einkaufsladen ist der Molisi Supermarket, den wir zu Fuss in etwa 20 Min. erreichen. Und da finden wir unterwegs auch so den einen oder anderen Schildbürgerstreich, wie dieser Elektrokasten mitten auf dem Fussgängerweg.

tonga-tongatapu-schildbuergerstreich

Dieser Supermarkt ist bei weitem nicht so gut sortiert, wie die Einkaufsmöglichkeiten in Neuseeland oder schon gar nicht wie Einkaufsläden in der Schweiz. Diese Supermärkte sind klein und die Auswahl sehr beschränkt. Die grössten Abteilungen bilden jeweils die Süssgetränke, Chips und Süssigkeiten. Die Gemüseabteilung beschränkt sich auf Kartoffeln, Zwiebeln und Knoblauch. Bei den Früchten ist die Auswahl etwas grösser mit importierten Orangen, Kiwis, Birnen, Äpfel und Zitronen. Eier gibt es nur im 30er Pack, Butter nur gesalzen und die Käseauswahl ist mit 3 Sorten auch eher bescheiden. Fleisch gibt es nur gefroren und auch dies nur als Hühnchen Schenkel, irgendwelche Rinderfleischstücke oder eine Sorte Würste. Doch wir haben uns daran gewöhnt und sind inzwischen sehr zufrieden, mit dem was wir erhalten.

tonga-tongatapu-einkaufen-chips

tonga-tongatapu-einkaufen-zwiebeln

tonga-tongatapu-einkaufen-kuehlregal

tonga-tongatapu-einkaufen-eier

Wir gehen weiter gegenüber zum Talamahu Market, eine Markthalle, die nebst Kunsthandwerk einiges an Früchte und Gemüse bietet. Hier bekommen wir deutlich mehr Frischware als im Supermarkt und vor allem Blattsalat. Auf den freuen wir uns immer besonders. Auf dem Rückweg kommen wir am Siamelie Markt vorbei, der uns grundsätzlich mehr zusagt, da wir hier die bessere Ware bekommen als in der Markthalle.

tonga-tongatapu-marktstand

Doch der Höhepunkt des für uns ungewohnten Einkaufens ist der Metzger etwas östlich im Ort. Denn den muss man zuerst finden. Meistens sind hier die Geschäfte nicht angeschrieben, doch dass dies ein Geschäft ist, ist für uns nicht zu erkennen. Wäre da nicht der Eintrag in Google Maps auf diesem Gebäude, wüssten wir nicht, dass hier ein Metzger sein muss. Wir schauen uns etwas suchend um, da vernehmen wir eine Bewegung hinter den vergitterten Fenstern. Wir fragen, ob dies der Butcher ist? Ja, aber nur Rindfleisch, kommt die Antwort. Was man durch diesen Schlitz in der Wand wirklich bekommt ist nicht so klar und entspricht nicht dem, was wir gewohnt sind. Eine eindrückliche Erfahrung!

tonga-tongatapu-nelly-vor-metzgerei

tonga-tongatapu-sonnenuntergang-abschied

Solche Erfahrungen können wir vielleicht nicht als schön bezeichnen, doch zumindest als sehr interessant. Viele sagen, es lohnt sich nicht, nach Tongatapu zu gehen. Wir finden das nicht, denn genau auch diese Begegnungen machen unser Unterwegssein abenteuerlich und bemerkenswert.

Gefällt dir dieser Logbucheintrag? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende. Wir freuen uns sehr darüber!

Wir verwenden Cookies, um unsere Webseite nutzerfreundlich zu gestalten, sie fortlaufend zu verbessern und die Zugriffe auf unsere Webseite zu analysieren. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen findest du in unserer Datenschutzerklärung.